100 Jahre Brandschutz im Dienst der BASF

Motorisiertes Löschfahrzeug und Schienenlöschfahrzeug (1930)

Retten, bergen, löschen, schützen – seit 100 Jahren sind das die Aufgaben der BASF Werkfeuerwehr am Standort Ludwigshafen. Am Anfang war die Werkfeuerwehr mit überschaubaren Mitteln und wenig Personal ausgestattet. In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sie sich zu einer Spezialeinheit, die nicht nur in Ludwigshafen im Einsatz ist, sondern weit über die Grenzen des Werks hinaus mit ihrem Expertenwissen berät und unterstützt.

Als die BASF 1865 gegründet wurde, gab es lediglich Hydranten und einfache Feuerlöscher, mit denen man sich im Brandfall behalf. Auch wenn eine sogenannte „Handwerker-Feuerwehr“ Bereitschaftsdienste übernahm, waren die BASF-Mitarbeiter beim Löschen von Bränden auf die Hilfe der Ludwigshafener Feuerwehr angewiesen. Erst die Lagerung und Verarbeitung von immer größeren Mengen entzündlicher Stoffe führten zur Gründung einer werkseigenen Feuerwehr. Den Anstoß dazu gab der Bau der Oppauer Stickstofffabrik 1913.
 
Anfänglich bestand die Werkfeuerwehr aus einem Dutzend Feuerwehrleuten, einem Oberfeuerwehrmann, seinem Stellvertreter und vier Männern im Werk Oppau. Die erste Feuerwache war in einem Keller untergebracht. Als Fortbewegungsmittel auf dem Werkgelände bot sich die Werksbahn an: Mit Pritschenwagen, die auf Schienen fuhren, konnten die Feuerwehrleute rasch zum Brand gelangen. Ab den 1930er Jahren stieg die Werkfeuerwehr dann auf Autos um.
 
Auch in anderen Bereichen hielt die Professionalisierung der Werkfeuerwehr immer stärker Einzug. 1922 wurde die Hauptfeuerwache, die heutige Feuerwache Süd, gebaut. Dort taten inzwischen rund 75 Feuerwehrleute ihren Dienst, der neben dem Brandschutz in zunehmendem Maße auch andere Aufgaben beinhaltete: Krankentransporte, Behebung von Betriebsstörungen und Leckagen an Gas-, Dampf- und Säureleitungen, Testen von neuen Löschmitteln und modernen Gerätschaften.
 
Die Entwicklung hin zu einer modernen Werkfeuerwehr setzte sich weiter fort, so dass die Feuerwehr 1968 über 26 Fahrzeuge und sieben Anhänger verfügte und 150 Feuerwehrmänner zählte. Weitere Mitarbeiter, wie Telefonisten und Arbeiter, unterstützten die Einheit bei ihren Aufgaben. Neben der Brandbekämpfung spielte der vorbeugende Brandschutz eine immer stärkere Rolle.
 
Auch heute widmet sich die Werkfeuerwehr mit ihren 190 Mitarbeitern und einem Fuhrpark von mehr als 40 Fahrzeugen neben der Bekämpfung von Bränden intensiv der Gefahrenabwehr durch vorbeugenden Brandschutz. Damit die Mannschaft der Werkfeuerwehr auf ihre Einsätze optimal vorbereitet ist, absolviert sie mehr als 100 Alarmübungen pro Jahr.
 
Mit ihrer Expertise hat sich die Werkfeuerwehr längst auch auf nationaler und internationaler Ebene einen Namen gemacht. Bundesweit und rund um die Uhr ist die BASF-Werkfeuerwehr erreichbar als Leitstelle des deutschlandweiten „Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems“ (TUIS) des Verbands der Chemischen Industrie. Im Rahmen dieser Initiative leistet sie Hilfe bei Transport- und Lagerunfällen sowie bei Schadensereignissen, bei denen chemische Produkte beteiligt sind. Im europäischen Netzwerk „International Chemical Environment“ (ICE) setzt sich die Werkfeuerwehr für die Sicherheit bei Chemietransporten ein und koordiniert in Ludwigshafen die internationalen Einsätze. Außerdem berät sie BASF-Feuerwehren an allen Standorten weltweit.