Bischof Wiesemann hält Gottesdienst zum 952. Jahrestag der romanischen Kathedrale in Speyer

Mit einem festlichen Pontifikalgottesdienst im Dom hat das Bistum Speyer am Sonntag den 952. Jahrestag der Weihe seiner Kathedrale begangen.

Die Erhabenheit des größten mittelalterlichen romanischen Domes lasse besonders die Gegenwart Gottes unter den Menschen spüren, betonte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Auftakt der Feier. Die Kathedrale stehe für die Vision des christlichen Glaubens: „Wir spüren etwas von dem, was unser Leben erheben und auf die großen Perspektiven Gottes hin ordnen kann.“ 

In seiner Predigt verwies der Bischof darauf, dass der Dom nicht zuletzt als Grablege mittelalterlicher Kaiser ein Touristenmagnet sei. Es dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass der Kaiserdom im Wesentlichen ein Mariendom sei. Von Anfang an stehe die Kathedrale unter dem Patronat der Gottesmutter. Maria mache deutlich, dass für den Zusammenhalt der menschlichen Gemeinschaft Liebe, Hingabe und die Bereitschaft zum Opfer notwendig seien. Bischof Wiesemann würdigte in diesem Zusammenhang die freie Initiative von Bürgerinnen und Bürgern, ihr Engagement in Familien oder im Ehrenamt.

In seiner Ansprache betonte der Bischof zudem die „reinigende Kraft“ des Domes für die Seele, die schon dem Mittelalter bewusst gewesen sei. Umso wichtiger sei diese Wirkung heute, in einer Zeit, in der Menschen von äußeren Einflüssen und Eindrücken geradezu bombardiert würden. Allein durch die Strenge der Formen im Dom, durch die Klarheit des Raumes „reinigen wir die Augen und die Ohren, um wieder klarer sehen und richtig hören zu können“, so Bischof Wiesemann.

Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori Mitglieder der Jugendkantorei und des Domchores Speyer, die Dombläser, Domorganist Markus Eichenlaub und Domkantor Alexander Lauer