TU erfolgreich beim Carl-Zeiss-Programm zur Stärkung von Forschungsstrukturen an Universitäten

Die TU Kaiserslautern war bei der diesjährigen Ausschreibung der Carl-Zeiss-Stiftung im Programm zur Stärkung der Forschungsstrukturen an Universitäten erfolgreich.

In den nächsten vier Jahren stehen dem aus dem rheinland-pfälzischen Landesforschungsschwerpunkt NanoKat hervorgegangenen Konsortium um die Professoren Roland Ulber und Hans Hasse (Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik) sowie Werner R. Thiel (Fachbereich Chemie) eine Million Euro zur Verfügung, um neue Prozesse zur resourceneffizienten Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen zu entwickeln.

Das Vorhaben ist Teil einer weitreichenden Initiative der TU Kaiserslautern zum Aufbau eines Zentrums für ressourceneffiziente Chemie und Rohstoffwandel (RCR) am Standort Kaiserslautern. Ziel des Zentrums ist die Entwicklung innovativer Wege in der Chemie und Verfahrenstechnik im Bereich der Umwandlung biogener Rohstoffe in Wertstoffe.

Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe nimmt wegen der sich in den kommenden Jahren ändernden Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe einen immer größeren Stellenwert in der chemischen Industrie ein und ist für den Chemiestandort Rheinland-Pfalz von großer Bedeutung. Das geplante Zentrum schlägt eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung.

Darüber hinaus wird es einen wesentlichen Beitrag zu einer strukturierten und qualifizierten Ausbildung von ChemikerInnen und IngenieurenInnen in einem zunehmend nachgefragten Berufsfeld leisten. Diese Aufgaben können nur durch die jetzt von der Carl-Zeiss-Stiftung geförderte interdisziplinäre Kooperation von Verfahrenstechnik und Chemie erreicht werden.

„Ich freue mich sehr, dass unsere Aktivitäten zum Aufbau dieses Zentrums an der TU von der Carl-Zeiss-Stiftung in einem beachtlichen Umfang finanziell gefördert werden. Wir wollen hier sichtbare Spitzenforschung betreiben, aber auch die Grundlagen für ganz neue Produkte erarbeiten, denn die Themen nachwachsende Rohstoffe und deren umweltfreundliche Nutzung stellen aufgrund der zukünftigen Ressourcenverknappung ein wichtiges Zukunftsfeld dar“, so TU-Präsident Professor Helmut J. Schmidt.

Ressourceneffizienz ist deshalb der Schlüssel zu nachhaltig erfolgreichem wirtschaftlichem Handeln und kennzeichnet die Wirtschaft der Zukunft, in der Ökonomie und Ökologie untrennbar verbunden sind. „Für Rheinland-Pfalz bieten sich hier außerordentliche Chancen, die jedoch in dem sich dynamisch entwickelnden Umfeld entschlossen genutzt werden müssen.

Unser Bundesland ist hierfür gut aufgestellt“, sagt Professor Thiel. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Ressourceneffizienz von Stoffwandlungsketten, auf denen Wirtschaftszweige wie Chemie, Lebensmittel, Pharmazie beruhen. Die weitere Entwicklung des Zentrums wird in enger Abstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz erfolgen.

Wissenschaftsministerin Doris Ahnen wies in diesem Zusammenhang darauf hin: „Das Wissenschaftsministerium fördert den Forschungsschwerpunkt NanoKat seit 2008 mit bisher rund 1,8 Mio. Euro und wird diesen Schwerpunkt auch in den kommenden Jahren im Rahmen der Forschungsinitiative weiter unterstützen. Durch NanoKat wird an der TU Kaiserslautern ein zukunftsträchtiges Forschungsprofil nachhaltig gefestigt, das bereits jetzt breite Anerkennung findet.“

Als großen Erfolg für den Chemiestandort Rheinland-Pfalz wertete Wirtschaftsministerin Eveline Lemke den Aufbau des Zentrums an der TU. Auch für andere Wirtschaftsbereiche sei der schrittweise Aufbau anwendungsorientierter wissenschaftlicher Kompetenz von großer Bedeutung. Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz seien Innovationstreiber in den Unternehmen. Innovation sei ein Schlüssel zu wirtschaftlichem Erfolg. Auf den internationalen Märkten hätten Effizienztechnologien aus Deutschland das Potential, zu Exportschlagern zu werden.

Professor Ulber ergänzte, dass Deutschland bislang eine Vorreiterrolle im Bereich ressourceneffizienter Produktion und Produkte einnimmt. Es müssen aber weitere Anstrengungen unternommen werden, um diese gute Position zu halten und auszubauen. Nur so kann Deutschland der Leitmarkt für Ressourceneffizienz werden. Die jetzt ausgesprochene Förderung des neuen Zentrums in Kaiserslautern ist hierfür ein wichtiger Baustein.