Fettbrand mit Wasser gelöscht – 4 Verletzte

Fettexplosion

In Mainz wurden bei einem Fettbrand vier Menschen verletzt

Mainz – Vermutlich mehrere Schutzengel waren heute Mittag gegen 14:30 Uhr in der Uhlandstraße im Großeinsatz. In der Wohnung einer 4-köpfigen Familie war es auf einem Balkon zu einem Feuer in einem Topf gekommen.

Aus noch ungeklärter Ursache entzündete sich das Fett in dem Topf und brannte – den Spuren an Wand und Decke nach zu urteilen – auch schon eine Weile.

Als die Mutter der Familie den Brand bemerkte reagierte sie leider falsch: Sie griff den Topf mit dem brennenden Fett, stellte ihn in die Küchenspüle und drehte den Wasserhahn auf. Es kam zu einer sogenannten „Fettexplosion“. Da Öl und Fett leichter sind als Wasser läuft das kalte Wasser unter das heiße Fett, wird dort schlagartig heiß und verdampft. Die explosionsartig aus dem Topf schießende Wasserdampfwolke reißt dabei das brennende Fett mit sich. Schwerste Verbrennungen, Wohnungsbrände und lebensgefährliche Verletzungen können die Folgen sein. Die Fettexplosion heute Mittag verlief dagegen glücklicherweise vergleichsweise glimpflich. Offenbar handelte es sich nur um eine geringe Menge brennendes Fett. Dennoch schoss ein Feuerball an die Decke und hinterließ dort und am Küchenschrank deutliche Brandspuren. Die Mutter erlitt bei ihrem Löschversuch Verbrennungen an beiden Händen und atmete heiße Brandgase und Ruß ein. Auch ihre beiden Kinder, die in der Küche standen sowie ein Nachbar, der zur Hilfe eilte, atmeten heiße Gase ein. Alle vier Personen mussten durch den Rettungsdienst mit dem Verdacht auf ein Inhalationstrauma in die Uniklinik eingeliefert werden.

Die Feuerwehr kontrollierte indes die vom Brand beaufschlagten Möbel und Einrichtungsgegenstände mit einer Wärmebildkamera. Da keine gefährlich erhöhten Temperaturen mehr festgestellt werden konnten beschränkte sich die Arbeit der Feuerwehr auf die Unterstützung des Rettungsdienstes.

Neben der Feuerwehr waren im Einsatz:

Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und zwei Krankentransportwagen sowie die Polizei mit zwei Streifenwagen.

Richtiges Verhalten bei Fettbränden:

Solche Fettbrände werden von Laien am besten und einfachsten durch das Abdecken des Topfes bzw. der Pfanne mit einem passenden Deckel gelöscht. Auch entsprechend geeignete Feuerlöscher – sogenannte Fettbrandlöscher – können verwendet werden. Wichtig ist es zudem, die weitere Energiezufuhr der Kochstelle oder des Gerätes abzuschalten. Den Deckel sollte man auf jeden Fall eine Zeit lang auf dem Topf lassen, bis sich das Fett/Öl merklich abgekühlt hat. Andernfalls kann es einige Sekunden nach dem Abheben des Deckels zu einem erneuten Aufflammen kommen.

Die Feuerwehr sollte auf jeden Fall gerufen werden; der Brand kann sich beispielsweise unbemerkt durch die Dunstabzugshaube ausdehnen.

Wertvolle Hinweise in dieser Sache finden Sie auch im Internet unter:
http://www.berufsfeuerwehr-mainz.de/aktuell.htm bei den Sicherheitshinweisen.