Erste Bürgermeisterin Mergen lud zum Wirtschaftsgespräch ein

Erste Bürgermeisterin Margret Mergen (Bild Mitte) eröffnete das Wirtschaftsgespräch mit dem Handwerk im Existenzgründungszentrum.

Mit einem Rundgang durch das Existenzgründungszentrum für Kultur- und Kreativschaffende "Perfekt Futur" wurde das Wirtschaftsgespräch mit dem Handwerk eröffnet, zu dem Erste Bürgermeisterin Margret Mergen am Dienstag (2.Juni 2013) eingeladen hatte.

Zu dem alljährlich stattfindenden Austausch waren über 30 Vertreter der Handwerkskammer Karlsruhe (HWK) mit Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz, Vertretern der Kreishandwerkerschaft Region Karlsruhe mit Kreishandwerksmeister Friedrich Hoffmann sowie Vertreter der Handwerksinnungen gekommen.

"Die Unterstützung und Entwicklung neuer Ideen ist wichtig, um Akzente für die Zukunft zu setzen", begrüßte HWK-Geschäftsführer Gerd Lutz die Hilfen für Gründungswillige und die mit dem K3 geschaffene Anlaufstelle für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass auch das Handwerk eine große Rolle in der Kreativwirtschaft spiele. Von Überlegungen, die jungen Existenzgründer über die Anlaufphase im Perfekt Futur hinaus weiter zu unterstützen, um sie in Karlsruhe zu halten, berichtete der Direktor der Wirtschaftsförderung Karlsruhe, Michael Kaiser. An oberster Stelle stehe dabei die Suche nach Räumlichkeiten, vorzugsweise im Kreativpark Alter Schlachthof.

Auch für den Handwerkernachwuchs sei eine Förderung vonnöten, kam von Seiten der Handwerkerschaft der Hinweis auf eine Vielzahl von Betrieben, bei denen sich in den nächsten Jahren die Nachfolgefrage stelle. Hier seien Anreize notwendig, um jungen Handwerkern den Schritt in die Selbstständigkeit zu erleichtern. Erste Bürgermeisterin Margret Mergen sicherte zu, alle von Bund und Land existierenden Hilfsangebote ausloten zu lassen und dann gemeinsam über mögliche weitergehende Unterstützungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Der Erhalt bestehender Betriebe ist ein Problem, das auch im Rahmen der gerade gestarteten Fachkräfteallianz der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK), die von TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz vorgestellt wurde, eine Rolle spielt. "Es ist Ihre Allianz", appellierte Ehlgötz an die Vertreter des Handwerks, sich angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels mit einzubringen, um Fachkräfte langfristig für die Region zu gewinnen und zu halten. "Der Fachkräftemangel ist bereits bei uns angekommen", war aus den Reihen der Handwerkerschaft zu hören. Begrüßt wurden dabei die von Seiten der Handwerkskammer unternommenen Bemühungen um eine Angleichung von deutsch-französischen Qualifikationen sowie mehr Berufsorientierung in den Schulen.

Eine immer größere Rolle bei der Suche nach Arbeitskräften spiele das passende Angebot für die Kindertagesbetreuung. "Wir haben im Vergleich zu anderen Städten in Baden-Württemberg erfreulicherweise den größten Zuzug an jungen Menschen und sind dennoch nahe an der Bedarfsdeckung", informierte Erste Bürgermeisterin Mergen über das Ergebnis einer Elternbefragung. Danach hatten durchschnittlich 45 Prozent der Eltern der unter Dreijährigen Bedarf an einem Betreuungsplatz signalisiert. Für die 7.600 Karlsruher Kinder dieser Altersgruppe könne man Ende des Jahres 3.000 Plätze, Ende 2014 bereits 3.400 anbieten. Bei den für die Arbeitswelt wichtigen Rahmenbedingungen gestalte sich dagegen das Flächenmanagement und die Realisierung von Infrastrukturmaßnahmen schwieriger. Um der bestehenden Nachfrage nach Flächen nachzukommen, stehe man auch im Rahmen der Fortschreibung des Flächennutzungsplans im Dialog mit Nachbarkommunen, um Lösungen im Sinne der gesamten Region zu finden. Mergen betonte, dass bei dabei zu treffenden politischen Entscheidungen, der ökonomische Aspekt nicht vergessen werden dürfe.