Von „Wino“ bis zur Stromerzeugung: Führung durch das Sechs-Mühlen-Tal

Führung durch das Sechs-Mühlen-Tal

Eine Führung durch das jetzt im Sommer erwachende Sechs-Mühlen-Tal ist wie eine rasante Zeitreise. Kaum eine Strecke ist so geschichtsträchtig wie das Sechs-Mühlen-Tal in Weinheim: vom frühen Mittelalter bis zur modernen Wasserkraft-Technologie. Irgendwo am Zusammenfluss von Grundelbach und Weschnitz dürften sich im sechsten Jahrhundert die ersten Frankenstämme niedergelassen haben.

Geopark-Führer Franz Piva Geopark-Führer Franz Pivanimmt die Teilnehmer mit auf seiner Reise durch die Geschichte der Franken mit der Gründung des Dorfes „Winnenheim“ (wohl nach einem Franken namens „Wino“ benannt) und der Peterskirche sowie auf einem ca. 4 km langen Rundweg durch das wild romantische Weschnitztal mit seinen sechs Mühlen (heute z.T. Kulturdenkmäler).

Die Weschnitz mit ihren reizvollen Mühlkanälen aus der Gründerzeit der Mühlen, mit der geheimnisvollen „Unteren Hildebrand Mühle“, deren Gründung noch im Dunkeln liegt, ist ebenfalls ein Thema, genauso wie der Wachenberg, ein alter Vulkanschlot, vor etwa 250 bis 290 Millionen Jahren entstanden ist. Auch die Geschichte von den ehrbaren Müllern, die den Weg vom Korn zum Brot bereiteten und Weinheim einst zur „Stadt der Mühlen“ machten, wird erzählt. Bekannte Weinheimer, die einst Mühlen im Tal besaßen, darunter solche Persönlichkeiten wie Karl Rabenhaupt, Thomas Büdinger, Baron Wambolt oder der Müller Goos, der dem Marktplatz-Denkmal Modell stand, finden ebenso ihren Platz in der Führung. Auch von Freischärlern und Räubern (Hölzerlipsbande) die hier hausten ist die Rede. Die „Untere Fuchs`sche Mühle mit Armin Krichbaum zeigt die historische Wasserkraft mit einem Deutz-Dieselmotor, beide aus dem Jahr 1937 und die in Deutschland einzige noch existierende Öl-Mühle in dieser Ausführung aus dem Jahr 1927.

Für weitere Höhepunkte sorgt in der „Oberen Hildebrandmühle“ Walter Fuchs, heute Herr der Weschnitz Er lässt den Mühlkanal leer laufen und informiert, damit die Neuzeit nicht zu kurz kommt, von der Wasserkraft zur heutigen, aktuellen Stromerzeugung. Der Rückweg führt abseits der Straße über den „Unteren Heckenpfad“, entlang am rauschenden Wasser – hier liegen die Mühlen wie im Dornröschenschlaf und lassen die Geschichte der Müller wieder lebendig werden.

Info: Termin für die nächste öffentliche Führung ist Samstag, der 22. Juni, um 14 Uhr. Treffpunkt ist am Vorplatz der Peterskirche. Die Führung dauert ca. 3 Stunden und kostet für Erwachsene 8,- €, für Schulkinder bis 12 Jahre 4,- €. Nur mit Voranmeldung beim Stadt- und Tourismusmarketing Weinheim e. V. unter Tel. 06201-874450 oder tourismus@weinheim.de.