Lange Nacht der Kultur – ein voller Erfolg

Wiese vor dem Theater

Das Wetter lockte viele Besucher in die Innenstadt von Kaiserslautern zur Langen Nacht der Kultur am 08. und 09. Juni 2013.

Mehr als 20 Locations in der Stadt boten abwechslungsreiche Kurzprogramme, vom Kinder- und Familienprogramm bis zur Prime-Time mit internationalen Gästen.

So gab es im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern u. a. eine Führung durch die Ausstellung von dem Maler Hans Hofmann. Der in Weißenburg (in Bayern) geborene Hans Hofmann bearbeitete die Leinwände wie kein zweiter mit einer technischen und zugleich farblichen Vielfalt. Er entwickelte dabei allein aus der Farbe eine erstaunliche Räumlichkeit, so dass man seine Werke auch als Farbarchitekturen bezeichnen könnte.

Der Japanische Garten präsentierte sich stimmungsvoll illuminiert. Original japanische Laternen säumten in der Nacht die Wege rund um die Teiche und am Wasserfall. Japanische Speisen und Getränke gab es zu den charakteristischen Klängen traditioneller Taiko-Trommeln, die einem in das Land der aufgehenden Sonne versetzten.

Auf der Wiese vor dem Theater war der Verein „Kulturraum Großregion“ zu Gast mit ihrer Lichtobjekt Ausstellung „Illuminale Trier“ die den Vorplatz in ein ganz besonderes Licht setzte.

Die Technik zum Bau der Lampions ist so leicht erlernbar, dass Menschen jeden Alters, mit und ohne Beeinträchtigung, in der Lage sind, selbst Künstler zu werden und ein detailreiches Lichtkunstwerk aus Weiden, Papier und Latex herzustellen.

In den Räumen der Holzwerkstatt am Martinsplatz entfalteten sich die Objekte von Roland Roure wie in einem selbstvergessenen, heiteren Traum, obwohl ihre Entstehung so irdisch ist. Der Künstler findet seine Materialien im Alltag. Aus Wertlosem sind die teils zarten, schwebleichten Skulpturen und Lampen entstanden. Sie signalisieren in besonderer Weise Freude, Optimismus, erhellen die Seelen und die Zimmer. Phantasie und formaler Spürsinn heben Roures Kunstwerke in die Betrachterlust.

Im Innenhof des Wadgasserhofes zeigten Metallgestalter und Steinmetze der Meisterschule für Handwerker Kaiserslautern ihr Können. Diese beiden sehr alten Berufe verbinden Handwerk mit Kunst, was eindrucksvoll in den Vorführungen mit kaltem Stein und glühendem Eisen erlebt werden konnte.

Vor dem Art Hotel Lauterbach entstand eine Stahlskulptur mit fantasievoll geschmiedeten Gesichtern und Masken. Über dem Feuer, mit Hammer und Amboss, zeigten drei Metallgestalter ihre handwerklichen und kreativen Fähigkeiten.

Auch die Stiftskirche war die ganze Nacht geöffnet und bot eine Orgel-Nacht von Jazz bis Barock. „Pinsel schwingen für einen guten Zweck“ hieß es am Stand der Krebsgesellschaft RLP e. V.. Liebevoll wurden die einzelnen Herzbilder zu einem riesigen Gesamtgemälde zusammengefügt.

Bei Einbruch der Dämmerung konnte man die Außenhaut der Fruchthalle in einer ganz besonderen Lichtinstallation sehen. Die Künstler, Ingo Bracke und Mary-Anne Kyriakou, nutzten das Zeichen des „Andreaskreuzes“, um ihre fraktale Formensprache aus Linien und Zeichen zu entwickeln. Das Künstlerpaar überformte mit leuchtender Partiturschrift den Neorenaissance-Bau. Er wurde rhythmisiert, vernetzt, gefasst und bis zur Neuinterpretation verändert, er transformierte zum vibrierenden Resonanzköper, zum  Lichtzeichen.

In der Fruchthalle gab es u. a. afrikanische Tänze aus Süd-Kamerun, West-Kamerun und Ghana zu sehen. Auch der „Heart Chor“ war musikalisch unterwegs nach Afrika. Unter der Leitung von dem Ex-Rockmusiker „Andy Dodt“ wurden in dieser 50-köpfigen „Ü-20“-Gesangs-Gruppe Songs der jüngeren Rock- und Pop-Geschichte mit Wonne und Enthusiasmus einstudiert und mit einer gehörigen Portion Choreographie angereichert, um dann dem Publikum zu zeigen, wozu moderne Chormusik imstande ist.

Salsa konnte man im Roten Saal tanzen. Otmane Papon hat die Kunst des Salsatanzens nach Kaiserslautern gebracht. Die „Grupo Andaré“ widmet sich ursprünglicher kubanischer Musik. Die Texte der Musikstücke handeln oft vom alltäglichen Leben, den Problemen und vor allem den Freuden, die das Leben so bringt.  Die Musiker aus Frankfurt, Würzburg, Landau und Bad Dürkheim lassen ihre unterschiedlichen musikalischen Wurzeln (Cuba und Deutschland) verschmelzen.