Kirchenpräsident besucht Kirchenbezirk Frankenthal – Austausch mit Wirtschaftsunternehmen

Das diakonische und ethische Engagement der Kirche stand im Mittelpunkt des Besuchs von Kirchenpräsident Christian Schad im Kirchenbezirk Frankenthal. 

Die Fragen von Armut, materiellen und sozialen Notlagen von Familien, tiefgreifende Umbrüche in Wirtschaft und Gesellschaft sowie die religiöse und kulturelle Vielfalt forderten die Kirche immer wieder neu heraus. „Die Kirche mit ihrer Diakonie muss sich auf diese Situationen mit zukunftsweisenden Ansätzen einstellen, sie muss Bewährtes erhalten und fördern, Neues erproben und Veränderungen wagen“, sagte Schad vor geladenen Gästen zum Abschluss des Besuchstags.

Wie die Herausforderungen in einer Kirchengemeinde angenommen werden, erlebte der Kirchenpräsident in Bobenheim-Roxheim im Gespräch mit den Vorstandsmitgliedern des Sozialvereins Kunterbunt. Der Verein, der in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert, sei ein Beispiel, das Schule machen könne. Familien bräuchten unterstützende Netzwerke im Alltag. Schad zeigte sich beeindruckt, welch breite Palette von sozialen Projekten und Angeboten der von Ehrenamtlichen getragene Verein zum Wohl bedürftiger Menschen anbiete. „Hier schlägt das Herz und findet man das soziale Gewissen der gesamten Kommune“, sagte der Kirchenpräsident.

„Eine Kirche, die Kinder tauft, muss Verantwortung für deren gelingendes Aufwachsen übernehmen“, erklärte Schad beim Besuch der protestantischen Kindertagesstätte „Regenbogen“. Dabei würdigte er vor allem die Anstrengungen der Mitarbeiterinnen und der Kirchengemeinde um Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung der Arbeit. Dazu zählten Erziehungspartnerschaften mit Eltern, die Angebotsvielfalt für Kinder, das religionspädagogische Konzept und die Einführung eines Beschwerdemanagements.

Beim Besuch der Tagespflegeinrichtung für Menschen mit Demenz im Hieronymus-Hofer-Haus des Landesvereins für Innere Mission erklärte Schad, Pflege sei mehr als die Summe der notwendigsten Verrichtungen. Er betonte, dass Pflege und seelsorgerliche Begleitung durch die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen an Bedeutung gewinne. Pflege lebe von der persönlichen Beziehung der Pflegekräfte zu den ihnen anvertrauten Menschen. Kostendruck und rechtliche Rahmenbedingungen dürften die notwendige Zeit für menschliche Begegnungen und Seelsorge nicht weiter einschränken.

Um Wirtschaft und Wirtschaftsethik ging es bei einem Gedankenaustausch mit Vertretern des global agierenden Unternehmens KSB. Kirchenpräsident Schad würdigte die Bemühungen des Unternehmens für eine nachhaltige Entwicklung. „Unternehmerisches Handeln muss sich an ethische Grundsätze gebunden wissen, da nur so Freiheit und Verantwortung miteinander verbunden werden können. Auch sollten Unternehmensgewinne Motor für den sozialen Ausgleich sein“, erklärte der Kirchenpräsident gegenüber den KSB-Vertretern, an ihrer Spitze Vorstandsmitglied Professor Dieter Heinz Hellmann.