Ministerpräsidentin Dreyer: Vieles für „gute Arbeit“ gemeinsam umgesetzt

Anlässlich der Mitgliederversammlung des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BVAC) in Ludwigshafen unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Leistungen der Sozialpartnerschaft zwischen den Arbeitgebern in der Chemieindustrie und der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE). „Ihnen ist es gelungen, bei verschiedenen Fragestellungen eine Vorreiterrolle zu übernehmen und damit die Zukunft der Chemieindustrie am Standort Deutschland und im Land Rheinland-Pfalz zu sichern“, so die Ministerpräsidentin.

Malu Dreyer erinnerte an den im Frühjahr 2008 von den Chemie-Sozialpartnern verabschiedeten Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“. Damit war ein Demografiefonds eingerichtet worden, aus dem verschiedene Projekte im Rahmen einer längeren Lebensarbeitszeit finanziell unterstützt werden können. Die Ministerpräsidentin verwies darauf, dass die Landesregierung Initiativen zur Sicherung gut qualifizierter Fachkräfte unterstützt, um aufgrund des absehbaren demografischen Wandels einem Mangel an Fachkräften vorzubeugen. „Positiv ist auch, dass Arbeitgeber und Gewerkschaften in der Chemieindustrie viele Bedingungen für ‚gute Arbeit’ bereits in Tarifverträgen umgesetzt haben, unter anderem auch die Ausbildungssicherung“, sagte Malu Dreyer.

Die Ministerpräsidentin hob die Verantwortung der Chemieindustrie beim Thema Nachhaltigkeit hervor: „Energie- und Ressourceneffizienz sowie Umweltverträglichkeit sind heute für den Produktionsstandort Deutschland ein unabdingbares ‚Muss’. Das hat die Chemieindustrie bereits vor Jahren erkannt und setzt dies um. Das ist nicht zuletzt mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland und die zahlreichen Arbeitsplätze in diesem Bereich von großer Bedeutung.“ Wenn in einer Branche rund 90 Prozent der eingesetzten fossilen Rohstoffe importiert werden müssten und selbst bei den eingesetzten nachwachsenden Rohstoffen noch zwischen 60 und 70 Prozent, dann zeige dies, dass Einsparpotenziale beim Materialeinsatz und Energieverbrauch wesentlich mehr auf der Kostenseite zu Buche schlagen als die Arbeitskosten. Gleichzeitig müssten auch die Rahmenbedingungen stimmen, so müsse bei der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die energieintensive Industrie berücksichtigt werden. Für Rheinland-Pfalz seien Industriearbeitsplätze von großer Bedeutung, daher müssten die Rahmenbedingungen so weiterentwickelt werden, dass sie auch in Deutschland noch wettbewerbsfähig sein können, so die Ministerpräsidentin.

In diesem Zusammenhang hob sie die Verdienste des ausscheidenden Präsidenten des BVAC, Dr. h.c. Eggert Voscherau, hervor: „Sie haben wesentlich dazu beigetragen, die Interessen von Unternehmen und Gewerkschaften auf Augenhöhe zusammenzuführen und damit zu Ergebnissen zu kommen, die allen Beteiligten und der Sicherung der Arbeitsplätze in der Chemieindustrie zugutekommen. Darüber hinaus waren Sie ein anerkannter Gesprächspartner und Ratgeber der Politik.“ An die Adresse der neuen Präsidentin des BVAC, Margret Suckale gewandt, sagte die Ministerpräsidentin: „Ich freue mich auf die Fortsetzung einer guten Dialogkultur und bin sicher, wir werden viele Themen gemeinsam angehen.“