Ruhlaer Gedenkstein für Friedrich Lux in Mainz

Ruhlaer Bürger revanchieren sich mit einem Gedenkstein für Friedrich Lux in Mainz

Vor 115 Jahren waren es die Mainzer Musikfreunde, die Friedrich Lux eine Gedenktafel stifteten. Sie hängt noch heute am Geburtshaus des Komponisten in Ruhla. Heute sind es die Ruhlaer Bürger, die den Musiker mit einem Gedenkstein in Mainz, der Stätte seines langjährigen erfolgreichen Wirkens, ehren wollen.

Friedrich Lux – ein geschätzter Komponist und Orgelvirtuose wurde 1820 in Ruhla geboren und lebte von 1851 bis zu seinem Tod 1895 in Mainz.

 Am 18. Juni wird um 14 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Mainz mit einer öffentlichen Veranstaltung der Ruhlaer Gedenkstein im Beisein von Oberbürgermeister der Stadt Mainz, Michael Ebling, dem Ruhlaer Bürgermeister Hans-Joachim Ziegler, Nachfahren der Lux-Familie und Vertretern des Lux Festspielvereins feierlich eingeweiht.

Der Ruhlaer Granit, ein Findling aus dem Forstgebiet der Stadt, wird derzeit vom Thüringischen Steinmetzbetrieb Torsten Beyer in Winterstein bearbeitet und auf dem Ehrengrab des Komponisten Friedrich Lux auf dem Mainzer Hauptfriedhof aufgestellt. Der fast eine Tonne wiegende Stein aus dem typisch in Ruhla vorkommenden, leicht rötlichen Granit konnte durch zweckgebundene Spenden von der Familie Lux und dem Landrat des Wartburgkreises finanziert werden.

Die Umsetzung der Idee eines Gedenksteines für den Ruhlaer Komponisten lag in den Händen des Lux Festspielvereins. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Friedrich Lux und seinen Kompositionen, die nach seinem Tod fast in Vergessenheit geraten sind, wieder in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Erstmals in diesem Jahr werden in der Lux-Geburtsstadt Ruhla musikalische Festspiele stattfinden, die Werke von Friedrich Lux und seiner Zeitgenossen wie Liszt, Chopin, Brahms, Mendelssohn und anderen zur Gehör bringen.

Friedrich Lux

Der Komponist wurde am 24. November 1820 als Sohn eines Kantors in Ruhla geboren und galt schon als Kind als musikalisches Ausnahmetalent. Mit sieben Jahren vertrat er seinen Vater an der Orgel, mit elf komponierte er sein erstes Musikstück, als Zwölfjähriger gab er seine ersten Konzerte. Nach Studium und zehnjähriger Tätigkeit als Musikdirektor am  Stadttheater Dessau ging Lux 1851 nach Mainz.

Von 1851 bis 1853 war Lux Kapellmeister am Mainzer Stadttheater, dann übernahm er Lehrtätigkeiten in musikalischer  Theorie und gab Unterricht in Klavierspiel und Gesang. Als Musiker, Komponist und Orgelvirtuose hatte er schon damals einen guten Namen in Mainz. So kam es, dass Friedrich Lux 1864 unter 70 Bewerbern ausgesucht wurde, die Mainzer Liedertafel, einen Oratorienverein, zu leiten. Unter seiner Leitung wurde die Liedertafel berühmt. Auf vier „Mittelrheinischen Musikfesten“, die Friedrich Lux organisiert hatte, führte er seinen Chor zu Riesenerfolgen. 27 Jahre lang war er Chorleiter und Dirigent der Mainzer Liedertafel, in dieser Zeit gestaltete er über 160 meist große Konzerte, darunter Uraufführungen großer Werke – auch seiner eigenen.

Auch wenn Friedrich Lux in Mainz seine musikalische Heimat gefunden hat, war er mit Ruhla und dem Thüringer Wald stets aufs innigste verbunden. Viele Jahrzehnte kam er zur  Sommererholung nach Ruhla oder Heiligenstein. Mit der Oper „Der Schmied von Ruhla“ schuf er seiner Heimatstadt ein bleibendes Denkmal.

Die romantische Oper wurde 1882 mit großem Erfolg in Mainz uraufgeführt und begeisterte auf 30 Bühnen das Publikum.