Mannheimer Projekte erhalten Förderung aus dem Innovationsfonds Kunst

Im Rahmen des Innovationsfonds Kunst werden insgesamt 64 Projekte aus den Bereichen Interkulturelle Kunstprojekte, Innovative Kunstprojekte und Kulturelle Bildung gefördert – davon neun Projekte aus Mannheim. Die Jury vergab landesweit 1,175 Millionen Euro Fördergelder. Der grüne Landtagsabgeordnete Wolfgang Raufelder freut sich besonders, dass von den fast 300 Antragsstellern gleich neun Projekte aus Mannheim ausgewählt wurden.

Orientalische Musikakademie Mannheim e.V. – OMM: com – Campus Oriental Music

Campus Oriental Music Das OMM veranstaltet eine Reihe mit Musik- und Tanzveranstaltungen mit transkulturellen Ensembles aus Baden-Württemberg sowie internationalen Gastkünstlern. Es gibt Gesprächskonzerte, Vorträge, Workshops zu verschiedenen Musik- und Tanzkulturen sowie ein eintägiges Symposium „World Music Institute“. Als
Referenten sind Experten zur nicht-westlichen Musik- und Tanzkultur geplant.

Popakademie Baden-Württemberg: BushKids

Popmusik im Mannheimer Jungbusch für Grundschüler mit bulgarischem und rumänischem Migrationshintergrund Schüler mit Migrationshintergrund insbesondere aus Bulgarien und Rumänien kreieren mit Coaches Melodien, Raps, Liedtexte zu Themen wie „Heimat“ und „Identität“. Sie verbinden Elemente moderner Popmusik mit den musikalischen Traditionen ihrer eigenen Ethnie. Nebenbei gibt es Coachings für Grundschul-Lehrkräfte, damit sie den Unterricht weiterführen können.

Superwondergroup: SchreibTischGeschichten Mannheim

Eine mobile Schreibwerkstatt, die die Bewohner des Stadtteils Jungbusch dazu animiert, ihre persönlichen Geschichten in ihrer eigenen Sprache aufzuschreiben. Sie werden in einer Broschüre zusammengefasst. Diese liegt dann in den Stadtteilbibliotheken und im Stadtarchiv aus. Das Ziel ist das gemeinschaftsstiftende Zusammentragen und Erlebbarmachen der vielschichtigen Beiträge.

Theaterhaus TiG7: X-Nationen-Hochzeits-Musical (AT)

Menschen, die im Stadtteil Filsbach leben, erarbeiten mit Theaterschaffenden ein Musical. Die Inhalte drehen sich um Hochzeit, insbesondere wie sie in unterschiedlichen Kulturen gefeiert wird. Die Bürger bringen ihre persönlichen Familien- und Liebesgeschichten darin ein.

Alte Feuerwache Mannheim gGmbH

Lesung im Dunkeln: Stadt der Blinden Geplant ist eine Veranstaltung zusammen mit der Blindenschule Ilvesheim und dem Kulturhauptstadtbüro Mannheim 2020, bei der eine  Schauspielerin Textpassagen aus dem Buch „Die Stadt der Blinden“ von José Saramago vorliest. Das Publikum sitzt dabei in absoluter Dunkelheit, so dass sich alles auf die Stimme konzentriert. Anschließend gibt es einen Dialog mit Schülerinnen und Schülern der Blindenschule.

Kulturparkett Rhein-Neckar e.V. (i.Gr.): Kulturparkett Rhein-Neckar

Der Verein Kulturparkett Rhein-Neckar vermittelt Kartenkontingente bei Kulturinstitutionen für Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen, um eine gleichberechtigte Teilhabe am kulturellen Leben in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region zu ermöglichen. Die Kooperationen sollen auf wissenschaftlicher Ebene mit der Fakultät für Sozialwesen der Hochschule Mannheim langfristig erweitert werden. Auf einer Kulturparkett-Homepage soll das aktuelle Angebot der Kulturinstitutionen veröffentlicht werden.

Nationaltheater Mannheim: Erweiterung der Mannheimer Bürgerbühne

Die bereits ins Leben gerufene und sehr erfolgreiche Bürgerbühne wird fortgeführt und soll in den Bereichen Kindertheater und Oper erweitert werden. Damit haben alle Bürger Mannheims die Möglichkeit, generationen- und milieuübergreifend an künstlerischen Prozessen teilzuhaben und kreatives Potential zu entwickeln und auszubauen. Sie erarbeiten Produktionen aus verschiedenen Themenbereichen mit Einbindung ihrer Lebenserfahrungen und Sichtweisen.

Alte Feuerwache Mannheim gGmbH: Stadt der tausend Feuer – Mannheim

Koproduktion von texttxtnd, Alte Feuerwache, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt und das Musiktheater Revier Gelsenkirchen. Sprechaktion unter Verwendung historischer Arbeitssprechchöre, die aus regionalen Laien- und Werkschören bestehen. Das Ergebnis erfährt eine elektronische Bearbeitung/Verfremdung. Hauptthema ist die deutsche Arbeiterbewegung.

zeitraumexit: frisch eingetroffen

Das dreitägige internationale Newcomer-Festival für Performance und live-Art zeigt zeitgenössischen Tanz sowie genreübergreifende experimentelle, innovative Kunst. Neue Methoden, Ansätze, Formate und Produktionsästhetiken werden einem breiten Publikum vorgestellt. Kurze Stücke von einer Dauer zwischen 30 und 60 Minuten erlauben ein abwechslungsreiches Programm, welches Einblicke in aktuelle Kunst-Positionen ermöglichen soll. Das Programm wird begleitet von Workshops für die Künstler.

„Mit dem Innovationsfonds Kunst schafft die Landesregierung Spielräume für landesweite und dezentrale Entwicklung gesellschaftlich relevanter Kunst- und Kulturprojekte. Für Herbst 2013 ist eine weitere Ausschreibungsrunde geplant, um dem Bedarf in den Förderlinien Kulturelle Bildung und Interkultur nachzukommen“, so Wolfgang Raufelder.

Hintergrund

Der Innovationsfonds Kunst ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung der Kunstkonzeption „Kultur 2020“. Mit dem Fonds schafft die Landesregierung neben dem Erhalt des Bestehenden neue Spielräume in der Kunstszene für alle Sparten und Bereiche. Die zusätzliche Förderung ermöglicht es, kulturelle Akzente zu setzen und Schwerpunkte mit Leben zu füllen. Es gibt drei Förderlinien: Interkulturelle Kulturarbeit, kulturelle Bildung und innovative Kunstprojekte.

Insbesondere spartenübergreifende Initiativen sollen profitieren. Adressaten sind Kunsteinrichtungen und Kulturschaffende. Antragsberechtigt sind in der Regel nur gemeinnützige  Institutionen wie Stiftungen, Vereine, öffentlich-rechtliche oder privatrechtloche Körperschaften, die dem Ressortbereich des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst zuzuordnen sind. Die Projekte mussten befristet sein und durften in der Regel nicht bereits anderweitig durch das Land gefördert werden. Außerdem musste die Finanzierung einen gesicherten Anteil an Eigen- und Drittmitteln aufweisen.

Die fünfköpfige Jury bestand aus

  • Dr. Susanne Kaufmann, Kulturredakteurin SWR 2
  • Christoph Palm, OB Fellbach
  • Dr. Bettina Schulte, Kulturredakteurin Badische Zeitung
  • Dr. Angela Wendt, Germanistin und Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin
  • Peter Jakobeit, Geschäftsführer der Kulturgemeinschaft