Fühlbarer Wegweiser für Blinde und stark Sehbehinderte – Stadt installiert Blindenleitsystem im Rathauseingang

Architektin Silvia Schappert nimmt zusammen mit Karl-Heinz Winkler (Leiter des Büros des Oberbürgermeisters) und dem Ehepaar Henn das neue Blindenleitsystem in Augenschein.

„Unser Ziel ist die sukzessive Verwirklichung des Inklusionsgedankens in Worms und damit auch bei allen städtischen Einrichtungen und Vorhaben“, formuliert Oberbürgermeister Michael Kissel die Bemühungen der politisch Verantwortlichen zu diesem in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Thema.

Eingebunden in all diese Überlegungen und Planungen ist der städtische Behindertenbeauftragte Alfons Henn. Mit ihm zusammen wurde jetzt  vom Gebäudebewirtschaftungsbetrieb (GBB) ein neues „Inklusionsprojekt“ verwirklicht. Damit blinde und stark sehbehinderte Mitbürgerinnen und Mitbürger sich beim Betreten des Rathauses schnell orientieren können und ohne Umwege ihren Weg zur Pforte oder zum Büro des Behindertenbeauftragten finden, wurde im Eingangsbereich ein Blindenleitsystem installiert.

„Da das Rathaus unter Denkmalschutz steht und darauf bei baulichen Veränderungen Rücksicht zu nehmen ist, haben wir nach einem einfach zu montierenden, aber effizienten System Ausschau gehalten“, erzählt Architektin Silvia Schappert vom Gebäudebewirtschaftungsbetrieb.  So habe man sich für selbstklebende Bodenindikatoren aus Kunstharz entschieden, die einfach auf den vorhandenen Natursteinbelag aufgeklebt werden konnten. Wer jetzt das Rathaus betritt, erblickt eine Bahn mit längs laufenden Streifen und Felder mit runden Noppen. Für den Sehenden ein etwas ungewohnter Anblick, für die Betroffenen eine überaus nützliche Hilfe.

„Diese sogenannten Indikatoren werden von blinden und stark sehbehinderten Menschen ohne Probleme beim Darüberlaufen oder Ertasten – auch über den Blindenstock – wahrgenommen und bieten eine sehr schnelle Orientierung und Wegweisung“, freut sich der städtische Behindertenbeauftragte Alfons Henn und mit ihm seine Ehefrau über diese Neuerung im Sinne der Inklusion. Und dies alles für vertretbare 3000 Euro inklusive einem fachgerechten Einbau.