Blick ins Körperinnere mit Mannheimer Sachkunde

Prof. Dr. med. Georg Kähler

Fachgesellschaft wählt Mannheimer Medizin-Professor Georg Kähler zum Präsidenten

Die Endoskopie, ein beispielsweise bei Magen- oder Darmspiegelungen eingesetztes medizinisches Verfahren, ist seit Jahrzehnten eine Domäne Mannheimer Ärzte. Dass sich diese Tradition sehr erfolgreich fortsetzt, zeigt jetzt eine Entscheidung der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren (DGE-BV): Auf ihrer Jahrestagung in München wurde Professor Dr. med. Georg Kähler, Leiter der Zentralen Interdisziplinären Endoskopie an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), für 2016 zum designierten Präsidenten dieser Fachgesellschaft gewählt.

"Mit dieser Entscheidung wird auch der Weg anerkannt, den wir in Mannheim mit der Schaffung der Zentralen Interdisizplinären Endoskopie eingeschlagen haben. In dieser eigenständigen Einrichtung bekommt die Zusammenarbeit von Internisten und Chirurgen eine ganz neue Qualität, verglichen mit herkömmlichen Strukturen," kommentiert Professor Kähler das Votum seiner Kollegen.

Die DGE-BV ist eine von Gastroenterologen, also von internistisch tätigen Spezialisten für die die Verdauungsorgane, geprägte Fachgesellschaft, die sich die klinische und wissenschaftliche Weiterentwicklung der Endoskopie zum Ziel gesetzt hat. Ärzten verschafft dieses Verfahren Einblicke in das Innere des Körpers – und zwar mit Hilfe kleinster medizintechnischer Instrumente, die durch biegsame Schläuche geführt werden. Oft geschieht dies über natürliche Körperöffnungen, etwa wenn bei einer Magenspiegelung der Weg durch die Speiseröhre gewählt wird.

Zuvor waren 1989 mit Professor Dr. med. Bernd-Christoph Manegold und 2008 mit dem Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Professor Dr. med. Karl Hörmann, bereits zwei Professoren der UMM Präsidenten dieser Fachgesellschaft.

Historisch reichen die Mannheimer Wurzeln dieser Disziplin bis in das ausklingende 19. Jahrhundert zurück. Zu den bahnbrechenden Entwicklungen dieser Zeit trug der Mediziner Gustav Killian bei, der im Jahr 1897 erstmals mit einem endoskopischen Verfahren einen Fremdkörper aus den Atemwegen eines Patienten entfernte.

Er benutzte dazu ein Bronchoskop, eine seinerzeit noch starre, nicht flexible Röhre, durch die ein kleiner Greifer durch die Luftröhre zur Lunge vorgeschoben wurde. Killian hatte seine klinische Ausbildung am Städtischen Krankenhaus in Mannheim begonnen.

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