Frühjahrspflanzungen im Wald

So langsam verklingen im Wald die Motorsägen, mit denen in den Karlsruher Wäldern auch diesen Winter der nachwachsende Rohstoff Holz geerntet wurde. Die fast durchgehend nasse Witterung hat die Aufarbeitung des Holzes erschwert.

Schäden an den Waldwegen waren nicht zu vermeiden. Daher bedankt sich die Forstverwaltung für das Verständnis, das die meisten Waldbesuchenden für die Arbeiten aufbringen. Sägewerke und Händler haben mittlerweile ihr Holz überwiegend für die regionalen Märkte eingekauft. Die großen Firmen, die Holz für die industrielle Herstellung von Spanplatten oder Zellstoff einsetzen, deckten sich mit ihrem Rohstoff für die nächste Saison ein. Viele Karlsruherinnen und Karlsruher kauften und kaufen wieder Brennholz. Auch sie müssen bis Ende März mit ihren Holzarbeiten fertig sein, damit die Brut- und Setzzeit der Tiere nicht gestört wird.

Mit dem beginnenden Frühjahr beginnt für die Forstleute nun der nächste Arbeitsschwerpunkt: die Pflanzzeit. Im Zuge einer naturnahen Waldbewirtschaftung steht die natürliche Verjüngung der Wälder an erster Stelle. Aber leider funktioniert das nicht überall. Deshalb pflanzen Forstwirte an manchen Waldorten junge Bäume. Im Jahr 2013 kommen so alleine im Stadtwald 11.500 Setzlinge auf eine Fläche von sechs Hektar. Etwa die Hälfte davon sind junge Eichen. Denn die Eiche verjüngt sich nur schwer natürlich. Aber ihre Förderung ist ein wichtiges waldbauliches Ziel ist. Denn viele alte Eichen sind in den letzten zehn Jahren als Folge klimatischer Veränderungen abgestorben. Am zweithäufigsten werden Erlen gepflanzt, die sich besonders gut für dauerhaft vernässte Böden eignen. Das weitere Baumartenspektrum ist vielfältig: Hainbuchen, Rotbuchen, Bergahorn, Feldahorn, Linden, Wildkirschen, Silberweiden, Pappeln, Roteichen und auch Douglasien stehen auf der Pflanzliste. Natürlich werden auch 650 Wildapfelbäume, der Baum des Jahres 2013, gesetzt. Geplant ist dazu eine Baumpflanzaktion in Kooperation mit den Oberrheinschen Waldfreunden und den Johannes Keppler Privatschulen unter Beteiligung von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup am 22. März, 14 Uhr, in der Nähe des Kleinen Bodensees.

Mit der Holzernte und der sich anschließenden Neupflanzung von jungen Waldbäumen wird der im Wald bestehende Generationenvertrag besonders deutlich. Vor genau 300 Jahren hat der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz erstmals dafür den Begriff der "nachhaltenden Nutzung" geprägt. Das heutzutage nahezu überall geforderte Prinzip der "Nachhaltigkeit" hat in der Holznot des frühen 18. Jahrhunderts seine Ursprünge.