Motorradsicherheit im Blick: LBM und ADAC Mittelrhein schulen Mitarbeiter des Landesbetriebs

Mitarbeiter des LBM schauen sich den Unterfahrschutz an einer Schutzplanke an. Dieser erhöht die Sicherheit für Motorradfahrer, wenn sie in der Kurve stürzen.

Motorradfahrer sehen eine Straße anders als Autofahrer – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn durch den Helm wird das Sichtfeld eingeschränkt. Auch Geländer oder Pfosten am Fahrbahnrand, die für Pkw-Fahrer keine Gefahrenquelle darstellen, können für Zweiradfahrer bei einem Sturz lebensgefährlich sein.

Damit solche Gefahrenpunkte erst gar nicht entstehen bzw. frühzeitig erkannt und beseitigt werden, wurden im vergangenen Jahr die rund 100 Streckenwarte des LBM in Zusammenarbeit mit dem ADAC Mittelrhein besonders geschult. Ziel dieser Schulung war es, den Mitarbeitern ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie eine besonders sichere Straße für Motorradfahrer beschaffen sein muss. In diesem Jahr wurde diese Qualifizierung nun auch für die Leiter der landesweit 57 Straßenmeistereien sowie die Leiter der Fachgruppen Betrieb der neun regionalen Dienststellen des LBM angeboten. Auch die Verkehrsingenieure der regionalen Landesbetriebe, die als Vorsitzende der örtlichen Unfallkommissionen für Verkehrssicherheit zuständig sind, waren dabei.

„Diese Zielgruppen sind besonders wichtig, weil hier die Entscheidungen für Maßnahmen getroffen und die Haushaltsmittel aufgeteilt werden“, so Ursula Gerhartz-Path, Leiterin der Zentralstelle Verkehrssicherheit im LBM. „Die Mitarbeiter sind die Ansprechpartner, mit denen die Streckenwarte Gefahrenpunkte, die sie bei ihren täglichen Kontrollen bemerken, besprechen.“ Deshalb müsse man auch sie dafür sensibilisieren, wie eine Straße beschaffen sein muss, damit sie auch für die Motorradfahrer besonders sicher ist.

Die Schulung bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie ging es unter anderem um die Fahrdynamik eines Motorrads und das Blickfeld eines Motorradfahrers. Im praktischen Teil fuhren die Teilnehmer dann bestimmte Routen ab und betrachteten dabei das Straßennetz aus der Perspektive der Motorradfahrer. Dabei ging es darum, die Inhalte aus der Schulung an praktischen Beispielen zu verdeutlichen. Auf dem ADAC-Fahrsicherheitsgelände konnten sich die Teilnehmer dann ein Bild von den Gefahren für die Motorradfahrer machen. Fahrsicherheitstrainer des ADAC Mittelrhein demonstrierten hier zum Beispiel, welche Wirkung Splitt auf der Fahrbahn für einen Zweiradfahrer hat.

Diese Schulung mit dem ADAC Mittelrhein fand nun bereits zum zweiten Mal in Rheinland-Pfalz statt. Auch andere Bundesländer und Österreich haben inzwischen Interesse an dem Konzept und wollen ähnliche Schulungen anbieten.

ADAC Mittelrhein und LBM raten allen Motorradfahrern, mit Bedacht in die neue Saison zu starten. Mensch und Maschine müssen sich nach den motorradfreien Wintermonaten erst wieder aneinander gewöhnen.