Integrationsnetzwerk trifft Ministerin

Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer

Staatsministerin Dr. Böhmer informierte am 25.02.2013 in den Räumen der Kreisverwaltung über die Integrationsziele der Bundesregierung und die Einbindung der Kommunen.

Landrat Paul Junker, war an diesem Abend als Moderator tätig und begrüßte die Gäste aus vielen Ländern, die Integrationsbeauftragen der Stadt und des Landkreises sowie die anwesenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus dem Landkreis.

Paul Junker rief die Menschen mit ausländischem Kulturhintergrund dazu auf, darüber nachzudenken sich einbürgern zu lassen und möchte sie als deutsche Staatsbürger willkommen heisen.

Der Integrationsbeauftragte des Landkreises Kaiserslautern, Hüseyin Kocak, erläuterte noch einmal die Projekte welche 2012 in der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn und Ramstein-Miesenbach zur Pflege der Integration stattfanden.

Im Landkreis Kaiserslautern leben 5218 Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft wobei der Großteil aus amerikanischen, türkischen und polnischen Mitbürgern besteht.

Die Projektmanagerin, Katharina Wisniewski, stellte die Ergebnisse der im Jahr 2012 gegründeten Arbeitskreise vor und erläuterte die Ziele für 2013.

  • Bildung und Erziehung
    Ziel ist es, die Steigerung des Bildungsniveaus von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu verwirklichen.

  • Kultur und Sport
    Ziel ist es die deutschen Sprachkenntnisse von Menschen mit Migrationshintergrund durch Teilnahme in Vereinen gesteigert werden sollen.

Die Staatsministerin Prof. Dr. Böhmer hatte im Hinblick auf eine Zuwanderung von 20% ausländischer Mitbürger Kernbotschaften: 

  • Wir möchten, dass alle Menschen egal welcher Herkunft sie sind, über die gleichen Chancen in unserem Land verfügen.
     
  •  Integration muss Chefsache sein um eine Stütze für alle Ideen zu gewährleisten.
  •  Integration in der Verwaltung in allen Verbandsgemeinden und Verbänden und eine Öffnung im Sinne von interkultureller Öffnung der Verwaltung. Die Vorteile Sprachenvielfalt und Erfahrungen in anderen Kulturen sollten in den Gemeinden genutzt werden.
  • Gesamtstrategie zur Integration als Konzept für den Landkreis, für die Nachbarschaft und der Gemeinde.

Auch sollten Großbaustellen in der Integration nicht übersehen werden. So sind dies die Sprachförderung, Bildung und Ausbildung und der Arbeitsmarkt.

Die Ministerin hat Wissenschaftler beauftragt Integration zu messen um zu verfolgen welche Maßnahmen sich bewähren. So haben sich die Maßnahmen gegen den Schulabbruch der Schüler mit Migrationshintergrund bewährt und die Zahl der Arbeitslosen hat sich um 200 000 verringert.

Die schlechte Nachricht sei, dass die Abstände zwischen deutschen jungen Menschen und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gleich geblieben sind. Wichtig wäre, dass nach einer gewissen Zeit keine Unterschiede mehr bestehen zwischen der Bildung von den „Ur-Pfälzern“ und den neu dazu gekommenen „Pfälzern“.

Die Ministerin regte an, schon im Kindergarten mit Sprachförderung  zu beginnen, diese dann in der Schule fortzusetzen und die Eltern mit einzubeziehen.

Sie betonte, dass Wissenschaftler herausgefunden haben, dass der Schulerfolg nicht vom Migrationshintergrund abhängt sondern von der sozialen Herkunft. Auch wäre der Bildungsstand besser wenn „deutsch“ in der Familie gesprochen wird, wobei die Muttersprache nicht abgelegt werden soll.

Weiterhin regte sie an, Ausbildungspatenschaften zu bilden. So hat die Ministerin die bundesweite Aktion „Zusammen wachsen“ ins Leben gerufen wo sich die Paten treffen und austauschen können.

Auch sei die Vernetzung vor Ort von allen Initiativen die existieren sehr wichtig.
Projekte sollten durch Regelangebote ersetzt werden, da die Finanzmittel nur projektbezogen vergeben wurden.

Bürgerschaftliches Engagement verstärkt einbeziehen mit Hilfe der Sportvereine vor allem den Fußballvereinen ist nach Meinung von der Ministerin die große Chance Integration voranzutreiben. Auch beim THW, Feuerwehr, allen Vereinen die im ehrenamtlichen Bereich verankert sind, bietet sich die große Möglichkeit einen Zusammenhalt herzustellen.

Die Ministerin gab drei Punkte mit auf den Weg:

  • Gute Qualifikation und Ausbildung
  • Nachbarschaftspotenzial
  • Charta der Vielfalt – Netzwerk bundesweit

Im Anschluss an die Rede der Staatsministerin fand noch ein reger Austausch zwischen den Mitgliedern des Migrationsbeirates und den Gästen statt.