Der Weisenheimer Pfarrer Helmut Meinhardt ist neuer Vorsitzender des Vereins für Pfälzische Kirchengeschichte. Der 58-Jährige, bisher zweiter Vorsitzender, wurde am Samstag in Landau zum Nachfolger von Klaus Bümlein gewählt.
Bümlein, der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte, hatte dem Verein acht Jahre vorgestanden und nicht mehr für den Vorsitz kandidiert. Er bleibt aber Vorstandsmitglied. Neuer Vizevorsitzender ist Akademiedirektor Christoph Picker. Aus dem Vorstand ausgeschieden ist Irene Dingel. Die Kirchenhistorikerin und Direktorin des Mainzer Instituts für Europäische Geschichte war in den Wissenschaftsrat der Bundesrepubik berufen worden.
Meinhardt ist seit 1985 im Vorstand und seit 1999 stellvertretender Vorsitzender. Der gebürtige Bad Dürkheimer hat in Mainz und München evangelische Theologie studiert, war Pfarrer in Bexbach und betreut seit 2000 die Pfarrstelle Weisenheim am Berg. Sein Ehrenamt verstehe er insbesondere als Moderator und Organisator der vielfältigen Tagungen und Publikationen des Vereins, sagt der neue Vorsitzende. Dabei wolle er auch ein breiteres Interesse an Ortskirchengeschichte wecken. Sein eigenes Interesse an dieser Thematik sei schon während der Schulzeit geweckt worden. Später sei insbesondere die Begegnung mit den Professoren Otto Böcher und Gustav Adolf Benrath in Mainz prägend gewesen. Meinhardt hat unter anderem Aufsätze zur Gönnheimer, Bad Dürkheimer und Bexbacher Orts- und Kirchengeschichte veröffentlicht.
Der rund 600 Mitglieder starke, 1925 gegründete Verein pflegt und erforscht pfälzische Kirchengeschichte wissenschaftlich. Er gibt u.a. die jährlich erscheinenden „Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde“ heraus, bietet Arbeitstagungen und Studientage zu Schwerpunktthemen an und sieht seine weitere Aufgabe in der Förderung der pfälzischen Kirchengeschichte an Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen. Dem Vorstand gehören 13 Mitglieder an, dazu kommen berufene und Ehrenmitglieder. Die nächste Tagung des Vereins am 26./27. April in Grünstadt habe die Geschichte der Grafen von Leiningen zum Schwerpunkt, 2014 möchte der Verein das Schwerpunktthema der Lutherdekade, Reformation und Politik, aufgreifen.