Zoo Heidelberg aktiv im Naturschutz auf drei Kontinenten

Der Wald kann ohne den Mensch - Der Mensch nicht ohne den Wald

Der Schutz der natürlichen Vielfalt ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Immer stärker greift der Mensch in die Natur ein, weltweit weicht der Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten den menschlichen Aktivitäten, werden Tiere aus unterschiedlichen Gründen gejagt und getötet. Der Zoo Heidelberg zählt daher den Artenschutz zu seinen Kernaufgaben und engagiert sich aktiv auf drei Kontinenten.

Neben Erhaltungszuchtprogrammen, Artenschutzkampagnen und Handysammelaktionen beteiligt sich der Zoo erfolgreich an verschiedenen Projekten innerhalb der natürlichen Lebensräume bedrohter Tierarten. Dafür wird jedes Jahr ein fester Etat bereitgestellt. Die Zoobesucher unterstützen mit einem Teil Ihrer Eintrittsgelder sowie mit Spenden die Artenschutzprogramme des Zoos. Im Jahr 2012 flossen über 64.000 Euro direkt in Artenschutzprojekte.

Das wichtigste Projekt des Zoos befindet sich in Westafrika, wo in den letzten Resten der Regenwälder die seltensten Affen Afrikas leben. Unter ihnen ist auch die schöne Roloway-Meerkatze, die im Zoo Heidelberg gehalten wird. 2001 hat der Zoo dort die „West African Primate Conservation Action“, kurz WAPCA, gegründet, um durch Naturschutz und Umweltbildung in Ghana und der Elfenbeinküste die bedrohten Affenarten vor der Ausrottung zu bewahren. Mitarbeiter des Projekts entdeckten 2012 ein unberührtes Waldstück zwischen Ghana und der Elfenbeinküste und haben dort noch Bestände an Roloway-Meerkatzen gefunden, die mit Restbeständen von wenigen hundert Tieren in Ghana als fast ausgerottet gelten. Dem Zoo ist es gelungen, eine Kooperation mit der lokalen Bevölkerung ins Leben zu rufen, damit das ursprüngliche Gebiet auch in Zukunft erhalten bleibt.

Alternative Einnahmequellen zur Abholzung und die Förderung des sanften Naturtourismus helfen dabei, die ambitionierten Ziele umzusetzen. Schüler aus Ghana konnten dafür begeistert werden, ein Theaterstück umzusetzen, in dem das Thema Abholzung und Vernichtung des Lebensraums für Mensch und Tier im Mittelpunkt steht. „Es sind kleine Schritte, aber sie bewirken dennoch enorm viel“, freut sich Sandra Reichler, Kuratorin im Zoo Heidelberg, die das Projekt betreut.

Aber nicht nur in Westafrika ist der Zoo aktiv. Drei weitere Artenschutzprojekte erhalten jährlich Unterstützung vom Zoo Heidelberg. Ein Projekt setzt sich für die Erhaltung der Biodiversität auf den Philippinen ein, in einem weiteren engagiert sich der Zoo für den Schutz der Trockenwälder Madagaskars, in dem zahlreiche endemische Tierarten vorkommen, die es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Auch im Zoo Heidelberg leben mit den Fossas und den Gürtelvaris bedrohte Tierarten Madagaskars. Bei dem dritten Projekt handelt es sich um die Unterstützung der Naturschutzorganisation YAQU PACHA e.V., die sich für den Schutz der Meeressäuger in Südamerika einsetzt. Der Zoo Heidelberg kümmert sich hier besonders um die Mähnenrobben in Uruguay.
Zusätzlich hilft ein Notfallfond, falls ein Projekt dringend finanzielle Unterstützung benötigt. In 2012 waren das Projekte für die Krallenaffen in Kolumbien und Peru sowie ein Schutzprojekt für die großen Raubtiere Tansanias.

Jeder Einzelne kann einen Beitrag zur Bewahrung der Natur – auch vor der eigenen Haustür – leisten. „Wenn jeder unserer Zoobesucher den Zoo mit ein wenig mehr Engagement für den Naturschutz verlässt als er ihn betreten hat, dann haben wir ein ganz wichtiges Ziel erreicht“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann.

www.zoo-heidelberg.de