Kirchenpräsident Schad zur Jahreslosung 2013

Die Kirche bleibt nach Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad gerade Heimat für Menschen, deren privates und berufliches Leben im Umbruch ist. Dabei habe Heimat mit „Beziehungen zum dem Ort, an dem ich lebe, zu den Menschen, die zu mir gehören und zum Glauben, der mir Halt gibt“ zu tun, sagte Schad zum Jahreswechsel in Speyer.

Die Jahreslosung 2013 aus dem Hebräerbrief „Wir haben hier keine bleibende Stadt, aber die zukünftige suchen wir“ erinnere daran, „dass gerade dann, wenn wir meinen, wir hätten uns fest eingerichtet, es plötzlich passieren kann, dass wir aufbrechen müssen.“ Das Bibelwort mache bewusst, dass Menschen endliche, fragmentarische Geschöpfe seien und wecke die Sehnsucht nach dem, was bleibt. In dieser Perspektive könne man auch schmerzhafte Abbrüche annehmen und einen Neuanfang wagen.

Dies gelte zum Beispiel für Menschen, die von Krankheit oder nahem Tod betroffen seien. Aus persönlicher Erfahrung könne er das Gefühl verstehen, dass einem der eigene Körper fremd wird. Krankheit eröffne jedoch auch den Zugang zu Menschen, die ein ähnliches Leiden getroffen habe und zu denen man sonst wohl keinen direkten Kontakt bekommen hätte.

Der Gedanke von der zukünftigen Stadt, in der Gott auf die Menschen zukomme und der Mensch von Angesicht zu Angesicht mit seinem Schöpfer reden und leben könne, setze Hoffnungsbilder frei gegen Verlustängste und schenke offene Augen und Herzen gerade für Benachteiligte und Vergessene. Um die eigene Begrenztheit wissend, mache die Jahreslosung Mut, auch unbetretene Pfade zu beschreiten und „beherzt den Weg zum Ziel zu gehen als der, der du bist“, sagte der Kirchenpräsident.

Hinweis: Ein Gespräch mit Kirchenpräsident Christian Schad über die Jahreslosung 2013 sendet der Südwestrundfunk in seinem ersten Hörfunkprogramm SWR 1 am Neujahrstag, zwischen 8.58 und 9.25 Uhr.