Raubserie in Bergheim und der Altstadt; drei tatverdächtige Jugendliche festgenommen

Eine Serie von drei Raubüberfällen zwischen Samstag, 22. Dezember 22.45 Uhr und Sonntag 00.50 Uhr, auf fünf Männer im Alter von 20-35 Jahren, beschäftigt derzeit die Heidelberger Kriminalpolizei. Die Überfälle hatten sich an verschiedenen Örtlichkeiten in Bergheim und in der Altstadt ereignet.

Die Ermittlungen richten sich in allen Fällen gegen eine mehrköpfige, südländisch aussehende Jugendbande. Im Laufe der eingeleiteten Sofortfahndung wurden am frühen Sonntagmorgen, kurz nach 1 Uhr, drei 14 und 15 Jahre alte Jugendliche in einem Schnellrestaurant in der Rohrbacher Straße festgenommen. Sie sind dringend verdächtig, an den Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein. Die Fahndung nach weiteren Tatverdächtigen ist eingeleitet.

In ihren ersten Vernehmungen verstrickten sich die Verdächtigen in Widersprüche und konnten den Tatverdacht gegen sie bislang nicht ausräumen. Bei einem der drei Jugendlichen wurde zudem ein Geldbeutel aufgefunden, der von einem weiteren bislang unbekannten Diebstahl stammen dürfte.

Nach Abgabe ihrer DNA-Proben sowie nach ihren erkennungsdienstlichen Behandlungen wurden die Tatverdächtigen, die zum Teil bereits wegen Körperverletzungs- und Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten sind, wieder auf freien Fuß gesetzt und im Laufe des Sonntagvormittages von ihren Eltern abgeholt.

Dem Trio werden bislang folgende drei Straftaten zur Last gelegt:

1. Ein 25-jähriger Mann befand sich am späten Samstagabend auf dem Nachhauseweg und durchquerte gegen 22.45 Uhr die Parkanlage „Schwanenteich“ zwischen Poststraße und Kurfürstenanlage. Dort wurde er plötzlich von hinten niedergeschlagen. Am Boden liegend wurde der 25-Jährige noch mehrmals getreten, worauf dem Wehrlosen das Smartphone und der Geldbeutel mit Scheck- und Kreditkarten sowie über hundert Euro Bargeld abgenommen wurden. Die Täter entkamen unerkannt. Eine Zeugin half dem stark blutenden Mann und brachte ihn zum nahe gelegenen Polizeirevier HD-Mitte, die die ersten Fahndungsschritte einleitete. Das Opfer hatte in seiner ersten Aussage den Ver- dacht gegen eine jugendliche, mindestens 3-5-köpfige Personengruppe gerichtet, die ihm beim Betreten des Parks aufgefallen war und die er anschließend aus den Augen verloren hatte.

2. Kurze Zeit nach der ersten Tat wurden drei 20-jährige Altstadtbesucher, die sich in Begleitung von zwei Freunden befanden, gegen 23.30 Uhr von einer mehrköpfigen, südländisch aussehender Jugendgruppe, darunter ein afroamerikanisch aussehender junger Mann, in der Fußgängerzone beim Modehaus Kraus angegangen und zunächst nach einer Zigarette gefragt. Plötzlich griffen mehrere Personen aus der Gruppe der Verdächtigen die drei jungen Männer an, schlugen und durchsuchten sie nach ihren Geldbeuteln. Als sich mehrere Passanten einmischten, floh die Jugendgruppe offenbar ohne Beute in unbekannte Richtung.

3. Der dritte Fall ereignete sich am frühen Sonntagmorgen, gegen 00.50 Uhr in der Bergheimer Straße. Ein 35-Jähriger war auf dem Rückweg zu seinem in der Nähe liegenden Hotel und wurde in Höhe der Haltstelle „Altes Hallenbad“ von einer mehrköpfigen Personengruppe angegangen und niedergeschlagen. Auch hier wurde dem Verletzten der Geldbeutel mit Scheck- und Kreditkarten, sowie Bargeld geraubt, nachdem er zuvor auf dem Boden liegend noch mit Tritten traktiert worden war.

Im Rahmen der ersten Zeugen- und Geschädigtenvernehmungen wurden folgende Personenbeschreibungen von zwei Tatverdächtigen abgeben, die aus der gesuchten Personengruppe heraus als Haupttäter agiert haben sollen und die auf zwei der drei Festgenommen weitgehend zutreffen:
1. Ca. 14 Jahre; ca. 155-160 cm; kurze, dunkle Haare; dicke, buschige Augenbrauen; Südländer; dunkle Hose; dunkle Kapuzenjacke.
2. Ca. 17-18 Jahre; ca. 175-180 cm; dunkle, kurze Haare; leichter 3-Tage-Bart; dunkelhäutig ähnlich eines Afroamerikaners. Er war bekleidet mit einer grün aussehenden Adidas-Jacke mit goldener Aufschrift.

In allen drei Fällen waren die Opfer angetrunken und offenbar von den Angreifern gezielt ausgesucht worden, da sie in deren Augen zumindest eingeschränkt fähig waren, sich den Angriffen zu erwehren.

Die Ermittlungen der Heidelberger Kriminalpolizei gegen die drei Tatverdächtigen sowie gegen weitere mögliche Komplizen dauern an.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den einzelnen Taten, aber auch zu wei-teren Komplizen geben können werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Heidelberg, Tel.: 06221/99-2421, oder mit dem Polizeirevier HD-Mitte, Tel.: 06221/99-1700 in Verbindung zu setzen.