Erster Schritt zur Erhaltung der städtischen Streuobstbestände

Die Stadt Heidelberg hat zur Erhaltung ihrer Streuobstbestände am Kohlhof, Bierhelderhof und auf der Boschwiese ein Konzept durch ein Fachbüro erarbeiten lassen. Mit der Umsetzung dieses Konzeptes wird jetzt begonnen. In einer ersten Aktion werden regionaltypische Apfel- und Birnbäume gepflanzt und Schnittmaßnahmen zum Erhalt der Baumbestände durchgeführt. Ermöglicht wurde dies durch die Spende von Norbert Emmerich, ehemaliger zweiter Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Heidelberg, und die Kooperation mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau im Pfaffengrund.

Die Streuobstwiesen im Bereich Kohlhof, Bierhelderhof und Boschwiese sind in städtischem Besitz. Sie sind verpachtet und werden größtenteils von Rindern beweidet. An den drei Standorten wurden insgesamt 888 Bäume erfasst und bewertet. Es wurde festgestellt, dass es insgesamt zu wenige Jungbäume gibt und ein starker Pflegerückstand zu verzeichnen ist. „Unabhängig von der Spende von Herrn Emmerich werden wir gemeinsam mit anderen städtischen Ämtern in den nächsten zwei Jahren mit Maßnahmen zur Verkehrssicherung, dringenden Pflegeschnitten und zahlreichen Neupflanzungen sowie der Installation von Schutzvorrichtungen gegen Verbiss beginnen.“ erläutert Dr. Hans-Wolf Zirkwitz, Leiter des städtischen Umweltamtes.

Dank der Spende und der Kooperation werden bereits heute junge Apfelbäume der regionaltypischen Sorten „Neckartaler“ und „Brettacher“ sowie Birnen der Sorten „Große Rommelter“ und „Gelbmöstler“ auf den Kohlhofwiesen nachgepflanzt. Engagierte Auszubildende zum Fachagrarwirt der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt greifen dabei zu Schaufel und Hammer. Unter der fachkundigen Anleitung ihres Ausbilders Alexander Prell werden Pflanzgruben ausgehoben, Bäume gesetzt und Pflöcke für die Schutzvorrichtungen eingeschlagen.

Norbert Emmerich ist begeistert von der Aktion: „Das ist eine schöne Sache, wenn mit meiner Spende und dem Engagement junger Menschen ein solch sinnvoller Beitrag zum Erhalt unserer Streuobstweisen geleistet werden kann.“