Erich Kästner-Schule voraussichtlich Mitte 2013 wieder beziehbar

Die Erich Kästner-Schule wird seit Mai 2011 von Grund auf baulich und energetisch saniert und barrierefrei umgebaut. Nachdem das 55 Jahre alte vierstöckige Gebäude mit einer Gesamtfläche von 6300 Quadratmetern entkernt wurde, konnten bislang unter anderem alle Fenster erneuert, der Brandschutz angebracht und die Fassade gedämmt werden.

Da aber noch Baumängel, die zu Beginn der Sanierung nicht ersichtlich waren, behoben werden müssen, können die rund 380 Grundschülerinnen und Grundschüler, 60 Hortkinder sowie die Schüler der Berufsbildenden Schule Wirtschaft 2, die dort unterrichtet werden, das Gebäude nicht wie angekündigt zum Jahreswechsel, sondern voraussichtlich im Spätsommer 2013 beziehen.

"Die unvorhersehbaren Mehrarbeiten und die zusätzlichen Mietkosten der Ausweichräume, die durch die achtmonatige Verlängerung der Bauzeit anfallen, führen zu einer Kostenerhöhung von rund 1,4 Millionen Euro. Damit erhöht sich die Gesamtsumme der Sanierung, sofern der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag, 10. Dezember 2012, den Antrag auf Maßnahmeerweiterung genehmigt, auf 12,521 Millionen Euro", informierte Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger während eines Baustellenrundgangs am Montag, November 2012.

Unvorhersehbar war unter anderem, dass die Bewehrung von Stahlbetondecken korrodiert und nicht mit Beton überdeckt und Mauerwerke nicht standsicher waren sowie Wände und tragenden Bauteilen bis zu acht Zentimeter vom Maß abwichen. Nach der Entfernung des Innenputzes wurden erhebliche Beschädigungen und Mängel am Mauerwerk festgestellt. Des Weiteren wurden vom Tragwerksplaner und Prüfstatiker während der Bauausführung zusätzliche Unterstützungskonstruktionen gefordert. Die vorgefundene Situation entsprach im Bestand oft nicht den Bestandsplänen. Die Rippendecke musste zur Sicherstellung der Deckenstatik zusätzlich überarbeitet werden. Der verwendete Stahl wurde während des Baus der Schule 1957 nicht fachgerecht mit Abstandshaltern der notwendigen Betonüberdeckung ausgeführt, so dass die Bewehrung im Laufe der Zeit korrodiert ist. Eine weitere zusätzliche und nicht kalkulierte Maßnahme ist die Betonsanierung der Decke über dem Gymnastikraum der Sporthalle: Im Gymnastikraum im Untergeschoß der Sporthalle wurden bei der Schadstoffentsorgung große Schäden an der Stahlbetondecke festgestellt. In Absprache mit dem Statiker und dem Brandschutzgutachter musste im Schulgebäude eine zusätzliche Brandschutzdecke unterhalb der bestehenden Stahlbetonrippendecke zur Kompensation der geringeren Betondeckung eingebaut werden. Dies hatte zur Folge, dass eine zusätzliche Änderung des Deckensystems durchgeführt werden und die haustechnische Planungen angepasst werden mussten.

Aufgrund der Maßabweichungen mussten die Außenwände für die Aufbringung des Wärmedämmverbundsystems zunächst mit Ausgleichsputz versehen werden. Beim Bau der Schule wurden die Maßabweichungen der Außen- und Innenwände mit erheblichen Mengen von Putz ausgeglichen. Für den Einbau der neuen Fenster musste aber der gesamte Putz an den Leibungen der Stützen und der angrenzenden Wände entfernt werden. Hierbei sind infolge des großen Eigengewichts und wegen versteckter Hohlstellen große Teile des Putzes abgebröckelt, sodass man gezwungen war, den Putz an diesen Stellen komplett zu entfernen.