Eine Vase ist eine Vase ist eine Vase – oder doch vielleicht habgierig?

Enno Kalisch und die Wieslocher Künstlerin Monika Klein in action

Enno Kalisch gab die Antwort bei einem kleinen, aber sehr feinen Auftritt in Heidelberg.

Dass die Galerie Treffpunkt Kunst für Qualität bürgt, hat sich in den Künstler- und Akademiker Kreisen Heidelbergs schon lange herum gesprochen, auch bei diesem ganz besonderen Gastauftritt Enno Kalischs waren die wenigen Plätze schnell besetzt. Der charismatische Nordfriese mit den karottenroten Haaren zog sofort und gekonnt sein Publikum in den Bann, das eingerichtet war auf Improvisation pur – und das an einem so kalten grauen Tag. Doch Kalisch ließ die Sonne aufgehen. Und dafür brauchte er nur eine leere Bühne, eine Sitzgelegenheit und Stichworte aus dem Off, die ihm die Gäste lieferten. Daraus zauberte der Magier einen Cocktail auf schrägen Geschichten mit lyrischen Musikeinlagen, Songs, die er mit Gitarre und Stimmloops vortrug. Immer mit dabei eine gehörige Portion Humor, eine Quäntchen Melancholie und ein Sack voll Fantasie. Der Theater- und Filmschauspieler scheute dabei kein Risiko, und so musste er dem Heidelberger Publikum ein Märchen erfinden, dessen Hauptprotagonistin eine habgierige Vase war. Was ihm ganz vorzüglich glückte. Enno Kalisch ist gewiss ein Meister seiner Kunst, der mit dem Projekt Knopfkino, in Kooperation mit dem Zeichner Mehrdad Zaeri, zeigt, dass Kreativität immer der Motor sein wird für Kultur und geistiges, aber auch emotionalioles Wohlbefinden – der nächste Auftritt fürs Februar ist schon geplant.