Weihbischof Georgens predigte an Allerheiligen im Speyerer Dom

Dom zu Speyer (Foto: Holger Knecht)
Dom zu Speyer (Foto: Holger Knecht)

Als „exemplarische Menschen“, deren Vorbild andere ermutigen kann, hat Weihbischof Otto Georgens am Fest Allerheiligen die Heiligen gewürdigt. „Heilige sind Menschen, an denen Gott uns zeigt, wie gelungenes Menschsein aussieht, in deren bruchstückhaftem Leben Gottes vollendende Kraft zum Zug gekommen ist“, sagte der Weihbischof im Festgottesdienst im Speyerer Dom.

In seiner Predigt verwies der Weihbischof darauf, dass menschliches Leben nie fertig und vollkommen sei. Nur Gott allein könne Vollendung schenken. „Ich selbst aber muss mich einlassen auf jenes Teil-Stück meines kleinen Lebens – nicht um in eigener Regie und auf eigene Faust etwas Großes daraus zu machen, sondern um im Fragmentarischen meines Lebens Gottes Kraft zur Vollendung kommen zu lassen.“ Der springende Punkt sei, dass der Mensch sein Leben in die Hand nehmen könne, weil es aus der Hand Gottes komme. „Ich darf werden, was ich bin – von Gott mit einem unendlichen Vorschuss an Vertrauen ausgestattet, von Gott von Anfang an und trotz allem geliebt.“

Der Weihbischof betonte, dass es im Leben der Heiligen eine entscheidende Wende gegeben habe, die Hinwendung zu Jesus Christus. Dabei hätten die Heiligen entdeckt, dass sie von Gott persönlich herausgefordert seien, ihre Berufung zu leben. Dieser Ruf Gottes führe den Menschen über sich selbst hinaus. Wer sich vom Beispiel Jesu herauslocken lasse zum Wagnis des Glaubens und der Liebe, der werde frei. „Frei von dem versklavenden Tanz um das goldene Kalb der eigenen Leistung. Frei zum unverkrampft gelassenen Handeln im eigenen Leben und im Dienst an den Menschen“, so Weihbischof Georgens.

Für die musikalische Gestaltung des festlichen Gottesdienstes sorgten unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori der Domchor und die Jugendkantorei am Dom zu Speyer sowie Domorganist Markus Eichenlaub an der Orgel.