Kirchenpräsident Schad fordert zum Reformationstag Umkehrbewegung aller Konfessionen

Als Kern der Reformation hat der pfälzische Kirchenpräsidenten Christian Schad die Umkehr zum Ursprung der Kirche bezeichnet. Aus Anlass des Reformationstages erinnerte Schad in Speyer an den Satz, dass die Kirche ständig der Reformation bedürfe. Dies bedeute, „dass Christen aller Konfessionen immer zu dieser Umkehrbewegung gerufen sind.“ Diese Bewegung sei eine Umkehr „hin zu Jesus Christus, als dem einen Wort Gottes, das wir hören, und dem wir uns im Leben und im Sterben anvertrauen dürfen.“

Für die Kirchen heute könne es ökumenische Fortschritte nur geben, wenn die Kirchen zu ihren apostolischen Ursprüngen, den biblischen Texten, zurückkehrten, sagte Schad. Von diesen Ursprüngen aus kehre man zu jenem Anfang zurück, „der als Grund der Kirche bezeugt wird, nämlich Jesus Christus.“

Christen unterschiedlicher Prägung müssen dabei nach Auffassung Schads nicht einander gleich werden. Vielmehr sollten sie Christus gleich werden, denn „dann verliert alle Spaltung ihre Macht und ihr Recht, dann erfahren wir, dass wir alle miteinander das Volk Gottes sind“. Die wechselseitige Achtung der gewachsenen Traditionen, in denen heute Christus bezeugt werde, trenne nicht mehr, sondern verbinde die Kirchen und öffne die Tür zur Erfahrung von Einheit mitten in der Vielfalt.

Auf den Dialog der Religionen bezogen, forderte Schad „eine Kultur wechselseitiger Achtung und Anerkennung, die sicherstellt, dass Unterschiede der Überzeugungen nicht mit Gewalt oder Unterdrückung, sondern in einer Atmosphäre der Toleranz und des Respekts ausgetragen werden.“ In Deutschland müsse niemand Angst haben, seinen Glauben offen und öffentlich zu bekennen, sagte der Kirchenpräsident. Umso mehr sei es Aufgabe der Protestanten, Glaubens- und Gewissensfreiheit einzufordern und dafür zu sorgen, „dass kein Keil zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen getrieben wird“. Man dürfe im Bemühen nicht nachlassen, gemeinsam mit Menschen anderer Religionen an einer gerechteren, menschlicheren Welt zu bauen.