Jane saw Jones beim Waldpark Open Air Mutterstadt

Am 06.10.12 spielte die Band Jane saw Jones beim Waldpark Open Air Mutterstadt. Lesen Sie das Review von Holger Schwendemann.

Endlich die Gelegenheit, Jane saw Jones live zu erleben. Spielten sie doch nicht weit weg von meiner alten Heimstätte auf dem Waldpark Open Air in Mutterstadt bei Ludwigshafen/Rh.
Also nichts wie hin. Gut, dass die Jungs das Open Air eröffneten. Ich hatte sowieso nur wenig Zeit und echt neugierig, wie die Lieder live rüberkommen.

Los ging es mit „Mother Mary“. Aha. Kein brachialer Beginn. Eher leise Töne. Aber wer „Mother Mary“ kennt, weiß ja was kommt J. Ein interessanter und in meinen Augen passender Einstieg ins Set. Schon hier zeigen die Jungs, was in ihnen steckt.

Es folgt „Cortege“, das erste Lied auf der CD. Wenn man hier die Augen schließt, hört man die alten Red Hot Chilli Peppers. Der Bass von Christoph E. bildet das Fundament des Liedes. Sein Gesang erweitert das Fundament und das facettenreiche Schlagzeug von Daniel M. und die tollen Fills von Jens R. runden das Bild ab. Alle Achtung. Wie Christoph den Basslauf und den Gesang unter einen Hut bringt, ist schon klasse.

Als nächstes folgt Mr. Wolf, der Titelsong der CD. Jetzt wippt mein rechter Fuss von selbst mit im Takt. Ein gutes Zeichen. Tolle Nummer. Tolle Darbietung. Es macht echt Spaß, Jane saw Jones auf der Bühne zu sehen. Locker, cool und routiniert ziehen sie ihr Ding durch. Alle Achtung. Hier sind echt drei kreative Musikfreaks auf der Bühne. 
Im Publikum, gar nicht weit von mir, sehe ich die Familienmitglieder. Auch die Kleinsten sind dabei. Und sogar an die Ohrenschützer wurde gedacht. Vorbildlich.

Ich weiß nicht, welches Kind es war. Aber es schreit nach dem dritten Lied (Mr. Wolf) laut „Zugabe“ und alles lacht.
„Dann spielen wir eben noch ein Lied“ war die knappe Antwort und „Oy“ folgte postwendend. Auch das passt hervorragend. Punkig, rockig,…..alles drin und sauber verpackt. Schöner zweistimmiger Gesang. Überhaupt ist der Sound echt gut. Die selbst produzierte CD (Wolf) war klasse produziert und wartet mit einigen Schmankerln auf. Klasse, dass die drei dies auch live umsetzen. OK. Vor dem Auftritt haben sie mir gestanden, dass ein paar Samples dabei sind. Das ist die Stelle, an der ich als „old school Rocker“ einen Blutsturz bekomme. Aber ich muss sagen, dass die Samples absolut passend und nicht so aufdringlich eingesetzt wurden. Respekt. Großes Kino.

Doch weiter zum Set. Es folgte „Harpoon“.  Wie in den anderen Liedern auch, sind hier in einem Lied Ideen für gleich drei oder vier Stücke eingebaut und harmonisch verarbeitet. Das ist pure Abwechslung und macht unheimlich neugierig. Die drei harmonieren echt gut. Daniel M. am Schlagzeug macht einen tollen Job. Er groovt, gibt Gas, nimmt das Tempo raus wo es passt und ist immer ein sicherer Rückhalt der Band. Jens wechselt an der Gitarre von kreativen Fills und interessanten Effekten zu absolut geraden Passagen und wieder zurück. Christoph glänzt am Bass und verrichtet harte Arbeit, die Bassline und den Gesang unter einen Hut zu bringen. Es gelingt.

Mit „Endlicht“ folgt eine Ballade in deutsch gesungen. Dieses Lied steigert sich ganz langsam über die gesammte Dauer und auch hier gelingt es den Jungs einen Spannungsbogen aufzubauen, der mich fesselt. Viel zu früh endet das Set mit „100000“. Einem neuen Lied, das Jane saw Jones hier präsentieren. Nach dem Hören dieses Liedes bin ich neugierig, was Jane saw Jones in den nächsten Jahren abliefern.

Ich werde auf jeden Fall ein Auge auf diese Band werfen. Denn die junge Band aus dem Rhein Neckar Gebiet hat einen eigenen Stil. Das finde ich leider nur noch sehr selten. Kreativität, gepaart mit Können, stilistisch schwer einzuordnen und dazu eine sehr sympatische Band. Das ist mein Fazit dieses Nachmittags. Ich bin echt gespannt, was wir von Janes saw Jones noch hören.

Danke Jungs.

www.janesawjones.de