10 Jahre Partnerschaft UNESCO-Welterben Kloster Lorsch und Kloster Geghard

Zwei Faksimileblätter des Lorscher Codex wurden von Bürgermeister Schönung an den Vertreter des armenischen Klosters, Vater Serovpe, übergeben

Zehn Jahre ist es her, dass das UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Lorsch die Partnerschaft mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Geghard in Armenien schloss. Aus Anlass dieses Jubiläums lud die Stadt Lorsch am Dienstag zu einem festlichen Empfang ins historische Rathaus der Stadt. Dazu waren neben dem Landrat des Kreises Bergstraße, Matthias Wilkes u.a. der armenische Honorarkonsul Dr. Brian Fera gekommen. In Vertretung des Abtes vertrat das Kloster Geghard Serovpe Wartabed Isakhayan. Dazu kamen als „Botschafterinnen“ des armenischen Felsenklosters, die Frauen des international renommierten Geghard-Chores. Eine besondere Freude war es, auch den armenischen Pianisten und Komponisten Robert Amirkhanian und die Solo-Sängerin Selma Amir-Karayan begrüßen zu dürfen.

Bürgermeister Schönung sprach in seinem Grußwort davon, dass „aus der Verbindung zweier Institutionen die persönliche Freundschaft vieler einzelner Menschen“ an beiden Orten geworden sei. Die derzeitigen baulichen Erweiterungen am Kloster Lorsch im Blick, äußerte er den Wunsch, dass man auch die menschlichen Beziehungen zu den UNESCO-Partnern ausbauen wolle. Diese Partnerschaften brächten „Leben, Spiritualität und Zukunftsperspektive“ für das UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch mit sich.

Diesbezüglich äußerte sich auch Dr. Hermann Schefers, von dem aus einst der Anstoß zu der damals weltweit erstmaligen Initiative ausgegangen war. Er erinnerte an den entscheidenden Moment in Armenien, als man im dortigen Kloster erstmals dem Frauenchor lauschte: „Wir waren ergriffen von der Spiritualität.

Damit war klar: Kloster Geghard würde unser erster UNESCO-Welterbe-Partner.“ Doch nach zwei weiteren Partnerschaften mit einem koreanischen (2004) und einem Schweizer (2006) Welterbekloster, strebt der rührige UNESCO-Welterbeleiter jetzt die nächste Verbindung an: ein islamisches heiliges Dorf im westafrikanischen Guinea. „Doch Armenien“, so versicherte Schefers, „wird immer eine prominente Rolle spielen.“

Der Vertreter der armenischen Kirche für Hessen und Rheinland-Pfalz, Serovpe Wartabed Isakhayan, schilderte schließlich das Anliegen, durch die Verbindung der beiden Welterben „die Kultur unseres Landes zu vermitteln“ und brachte einen Segenspruch aus. Die anschließende Darbietung des Chores war ein Vorgriff auf das am nächsten Tag stattfindende Galakonzert im Parktheater Bensheim, das der Geghard-Chor gemeinsam mit Robert Amirkhanian und Selma Amir-Karayan gab. „Eine Musik“, wie Vater Serovpe sagte, „die Jahrtausende alt ist und gleichzeitig aus der Tiefe unserer Herzen kommt.“ Robert Amirkhanian stellte nach einem temperamentvollen Klaviervortrag der Stadt für ihr Jubiläumsjahr 2014 eine eigens für Lorsch komponierte Hymne in Aussicht.

Der Festakt endete mit der Überreichung zweier faksimilierter Blätter aus dem Lorscher Codex an das Kloster Geghard durch Bürgermeister Schönung sowie mit dem Eintrag der Gäste ins Goldene Buch der Stadt.