Höfken startet Deichausbau in der Hördter Rheinniederung

Der Ausbau des vorderen Rheinhauptdeiches zwischen Leimersheim und Sondernheim in der Hördter Rheinniederung hat begonnen. Den ersten Spatenstich hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Mittwoch gemeinsam mit dem Germersheimer Landrat Fritz Brechtel sowie Hans-Jürgen Seimetz, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, vollzogen.

„Ich freue mich, dass damit die Voraussetzung für einen besseren Hochwasserschutz der Region geschaffen werden“, sagte Höfken. Bis 2014 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten in Höhe von 6,2 Millionen Euro trägt das Land Rheinland-Pfalz mit Unterstützung der Europäischen Union.
 
Die Ministerin wies darauf hin, dass ein großer Teil des Rheinhochwassers „hausgemacht“ sei. Der Staufstufenbau am südlichen Oberrhein in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts habe dazu geführt, dass die Hochwasserwellen des Flusses schneller und höher abfließen: „Durch technische Maßnahmen wie Hochwasserrückhaltungen versuchen wir heute, diese Fehlentwicklung auszugleichen. Dennoch muss klar sein, dass wir auch in Zukunft mit dem Hochwasser leben und uns bestmöglich darauf vorbereiten müssen“, so Höfken. Die Landesregierung setze beim so genannten Hochwasserrisikomanagement auf die Zusammenarbeit mit den Kommunen. Hochwasserpartnerschaften, wo Kommunen, Verbände und andere Institutionen am runden Tisch Maßnahmen zur Vorsorge festlegen, seien dabei ein wirksames Instrument. „Auf diesem Gebiet sind wir in Rheinland-Pfalz Vorreiter. Bei uns gibt es bereits 17 Hochwasserpartnerschaften, darunter die Hochwasserpartnerschaft südlicher Oberrhein in der Region Germersheim“, betonte die Ministerin.
 
Neben dem jetzt beginnenden Deichausbau auf sechs Kilometer Länge wird auch die Schließe über den Michelsbach bei Sondernheim erneuert (Kosten: 2,7 Millionen Euro). „Diese Maßnahmen sind Teil des Gesamtkonzepts zur Verbesserung des rheinland-pfälzischen Hochwasserschutzes am Oberrhein“, erklärte Höfken. Insgesamt habe das Land in den vergangenen 20 Jahren rund 800 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert, um seiner Daseinsfürsorge gerecht zu werden, weitere 500 Millionen seien absehbar.