Ein Toter nach Dachstuhlbrand – Wohnung völlig ausgebrannt

Schaden ca. 250.000 Euro  

Beim Brand eines Dachstuhls eines Mehrfamilienhauses in der Talstraße kam am Samstag (29.11.14) ein Mann ums Leben. Die Dachstuhlwohnung brannte völlig aus, der Sachschaden beläuft sich auf ca. 250.000 Euro.

Kurz vor 18.30 Uhr hatten mehrere Zeugen das Feuer entdeckt und die Rettungskräfte alarmiert.  Beim Eintreffen stand die Dachwohnung in Vollbrand und das Feuer griff bereits auf das angrenzende Wohnhaus über. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Schriesheim und Dossenheim, die mit über 50 Wehrleuten im Einsatz waren, löschten den Brand. Die Dachwohnung brannte völlig aus, die Erdgeschosswohnung ist durch die Löscharbeiten nicht mehr bewohnbar.

Die Familie in der Erdgeschosswohnung befand sich zur Brandausbruchszeit nicht in der Wohnung. Bei der Absuche der völlig zerstörten Wohnung durch die Feuerwehr konnte eine männliche Leiche aufgefunden werden. Dabei handelt es sich nach den bisherigen Erkenntnissen um den 64-jährigen Bewohner.

Hinweise auf für ein Fremdverschulden liegen nicht vor, die Brandursache ist derzeit noch unklar. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei übernommen.

Information der Feuerwehr

Zu einem Gebäudebrand wurde die Feuerwehr Schriesheim mit den Abteilungen Stadt und Altenbach um 18:26 Uhr in Talstraße gerufen. Dort wurde eine starke Rauchentwicklung aus einem Gebäude gemeldet. Während der Alarmierung der Feuerwehr Schriesheim gingen bei der Leitstelle, sowie im Haus der Feuerwehr zahlreiche weitere Notrufe ein. 
Schon auf der Anfahrt war eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Die Talstraße und Schmale Seite waren komplett verraucht. Daraufhin entschloss sich Kommandant und Einsatzleiter Oliver Scherer schon auf der Anfahrt gleich die Feuerwehr Dossenheim nachalarmieren zu lassen.

Beim Eintreffen der Feuerwehr standen die Dachstühle von zwei aneinander gebauten Gebäuden im Vollbrand. Daraufhin verschafften sich die Atemschutztrupps der Feuerwehr gleichzeitig Zugang zu den beiden Gebäuden um in die Dachgeschosse vorzudringen. Parallel dazu wurde über die Drehleiter ein Wenderohr vorgenommen und ein B-Rohr zur Riegelstellung zu den Nachbargebäuden aufgebaut. Diese Maßnahmen zeigten auch schnell Erfolg, so dass eine Brandausbreitung verhindert werden konnte und man rund 45 Minuten nach der Alarmierung das Feuer und Kontrolle hatte.
Man musste von Anfang an davon ausgehen, dass sich noch eine Person in dem Gebäude befand. Dennoch war das Vordringen in das Brandgeschoss sehr schwierig. Zum einen lag das an dem fortgeschrittenen Brand, dadurch war die Holztreppe ins Dachgeschoss starke in Mitleidenschaft gezogen. Zum anderen lag das auch an den Umbauten und der Gebäudestruktur die eine Orientierung und Vorgehen stark behinderten. Es musste z. B. eine Zwischenwand gewaltsam geöffnet werden um an den Brandherd vorzudringen.
In der Hochzeit waren bis zu 4 Trupps gleichzeitig im Innenangriff zur Menschenrettung und Brandbekämpfung im Einsatz. Leider konnte die Person nur noch Tod aufgefunden werden.

Gegen 20:45 Uhr konnte dann „Feuer aus“ gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich als äußert schwierig und zogen sich bis 03:30 Uhr in die Länge. Neben dem Brandschutt war die Wohnung etwa Kniehoch mit verschiedenen gesammelten Materialien angefüllt, die bei dem Brand eine gute Nahrung für das Feuer waren. Hier schwelt der Brand teilweise weiter, so das mit dem Abtragen begonnen werden musste. Um die erschöpften Schriesheimer Kräfte abzulösen wurde um 01:00 Uhr die Feuerwehr Hirschberg mit weiteren Kräften alarmiert um die Nachlöscharbeiten voranzutreiben. So wurde ein Teil des Unrates aus dem Gebäude geschafft und in eine Absetzmulde geräumt und dort abgelöscht.
Gegen 03:30 Uhr konnten die Maßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden und die letzten auswärtigen Kräfte wurden nach Hause entlassen. Eine Brandwache der Feuerwehr Schriesheim blieb bis 09:00 Uhr vor Ort.

Während dem Einsatz wurden zur Betreuung der Angehörigen und Bewohner des Gebäudes auch die Seelsorger des Rhein-Neckar-Kreis hinzugezogen. Ebenso wurde im weiteren Verlauf noch ein Bauchsachverständiger des THW alarmiert um die Stabilität des Gebäudes zu begutachten.

Während der Hauptphase des Einsatzes stand die Feuerwehr Ladenburg mit einem Löschfahrzeug und Personal im Haus der Feuerwehr in Bereitschaft um bei möglichen Paralleleinsätzen in Schriesheim und Dossenheim den Grundschutz zu übernehmen.

Auch der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot vor Ort. Neben einem Notarzt und mehreren Rettungswagen war auch die SEG Nord mit Kräften vor Ort. Vom DRK wurde auch die Versorgung der eingesetzten Kräfte organisiert.

Um 10:45 Uhr waren alle Maßnahmen der Feuerwehr abgeschlossen und der Einsatz beendet. Die Ortsdurchfahrt Schriesheim war in dem Bereich bis zum Ende des Einsatzes gesperrt.

Weitere Verletzte gab es nicht. Der Sachschaden am Gebäude wird auf rund 200.000 Euro und der Schaden am Inventar auf rund 50.000 Euro geschätzt.
Ein Hund konnte unverletzt aus dem Gebäude gerettet und der Besitzerin übergeben werden.

Von den Feuerwehren waren 92 Personen mit 20 Fahrzeugen im Einsatz.
Der Rettungsdienst war mit 7 Personen, davon 1 Notarzt und 4 Fahrzeugen vor Ort.
Der Sanitätsdienst und die SEG Nord waren mit 24 Personen und 8 Fahrzeugen vor Ort.
Von Seiten des Rhein-Neckar-Kreises waren der stellv. Kreisbrandmeister Axel Schuh und der Unterkreisführer Roy Bergdoll an der Einsatzstelle.
Die Polizei und Kriminalpolizei war mit 13 Beamten und mehreren Fahrzeugen an der Einsatzstelle.
Von Seiten der Stadt Schriesheim waren der Bürgermeister Hansjörg Höfer und der Leiter des Ordnungsamtes Willy Philipp vor Ort und machten sich Bild von der Lage.
Von der EnBW und von der WVE Schriesheim war je ein Mitarbeiter vor Ort um die Energiezufuhr zu dem Gebäude abzustellen.

So waren mit dem Feuerwehrseelsorgeteam rund 150 Kräfte im Einsatz.