„Marienkrönung“ in der Kuppel des Kaisersaals angebracht

Restaurator Vitus Wurmdobler (links) und den stellvertretenden Dombaumeister Mario Colletto (rechts) beim Begutachten der "Marienkrönung" in der Kuppel des Kaisersaals.

Im Kaisersaal des Speyerer Doms wurde in den vergangenen Tagen die „Marienkrönung“ angebracht. Das 1847 vollendete Werk ist der Höhepunkt des Wirkens von Johann Baptist Schraudolph im Speyerer Dom und war bis 1957 in der Apsis des Chorraums zu sehen.

Das Kunstwerk war vor 55 Jahren im so genannten „Strappo-Verfahren“ entfernt worden. Dabei wurden die Farbpigmente mittels einer Leimschicht zusammen mit dem Putz von der Wand abgelöst. Restaurator Vitus Wurmdobler hat die Schraudolph-Fresken seit Mitte der 80er-Jahre in mühevoller Kleinarbeit konserviert. Neun ausgewählte Fresken kehren nun in den Speyerer Dom zurück und finden im Kaisersaal über der Vorhalle des Domes eine neue Heimat. „Für die Marienkrönung musste eine eigene Kuppelkonstruktion geschaffen werden“, erklärt der stellvertretende Dombaumeister Mario Colletto. Mit Gipsschalen wurde die Wölbung in der Apsis des Chorraums nachgebildet. Das Kunstwerk misst etwa elf Meter in der Breite und etwa siebeneinhalb Meter in der Höhe. Es zeigt die Krönung Marias – die auch die Patronin des Speyerer Domes ist – durch ihren auferstandenen Sohn Jesus Christus.

Der Kaisersaal im Westbau des Domes erfährt durch die Dauerausstellung der Schraudolph-Fresken erstmals eine konkrete Bestimmung. Die Ausgestaltung erfolgte nach Entwürfen des stellvertretenden Dombaumeisters Mario Colletto. Der Kaisersaal wird zusammen mit der neuen Aussichtsplattform im südlichen Turm auf der Westseite des Domes am 28. Oktober eröffnet.