Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen informieren sich in der UMM

An Menschen, bei denen die chronisch entzündliche Darmerkrankung Colitis ulcerosa einen besonders schweren Verlauf nimmt, richtet sich ein Arzt-Patienten-Seminar in der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) am Samstag, 29. September 2012, 10 Uhr. Es findet im Casino (Haus 40) auf dem Gelände des Klinikums statt. Kooperationspartner ist die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV).

Ärzte des Mannheimer Universitätsklinikums informieren dabei über eine Operationstechnik, bei der nach Entfernung des Dickdarms aus dem unteren Teil des Dünndarms eine taschenähnliche Ausstülpung gebildet wird, die als Stuhlreservoir die Aufgaben des Dickdarms so gut wie eben möglich übernimmt. Dieser Eingriff, von Medizinern als "Ileoanaler Pouch" bezeichnet, erspart den Betroffenen die Anlage eines künstlichen Dünndarmausgangs, des so genannten Ileostomas.

Das Mannheimer Universitätsklinikum gilt als eines der wenigen Zentren in Deutschland, in denen diese anspruchsvolle OP-Technik regelmäßig angewandt wird, wenn möglich minimal-invasiv, sozusagen durchs Schlüsselloch also. Bei dem Patientenseminar berichten der stellvertretende Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik, Professor Dr. med. Peter Kienle, die auf Erkrankungen der Verdauungsorgane spezialisierte Internistin Dr. med. Ann-Katrin Rupf aus der II. Medizinischen Universitätsklinik sowie Richard Weidlich als Leiter eines einschlägigen DCCV-Arbeitskreises über Erkrankung und Behandlung. Die DCCV hat über 20.000 Mitglieder, eines ihrer erklärten Ziele ist die Information in Form solcher Seminare mit Fachärzten.

"Der Leidensdruck für die Betroffenen ist ganz enorm, insbesondere wenn die Colitis ulcerosa einen besonders schweren Verlauf nimmt," weiß Dr. Kienle aus langjähriger Erfahrung mit Patienten, die an Darmerkrankungen leiden. "Dem wollen wir innovative Behandlungsoptionen entgegensetzen, die geeignet sind, den Leidensdruck zu mindern."

Der Darm stellt einen Schwerpunkt in der Arbeit der von Professor Dr. med. Stefan Post geleiteten Chirurgischen Universitätsklinik dar. Dies äußert sich unter anderem in einer engen Zusammenarbeit mit dem End- und Dickdarmzentrum Mannheim (edz), bis hin zur Belegung einer gemeinsam geführten Station im Klinikum. Seit Ende vergangenen Jahres führt die Deutsche Krebsgesellschaft die Mannheimer Chirurgie als "Zertifiziertes Darmkrebszentrum" und würdigt damit das enge Miteinander von wissenschaftlichen Erkenntnissen, klinischem Alltag und einer fachübergreifenden Sichtweise im Hinblick auf Tumorerkrankungen.