Kunstwirtschaft E 5: Ausstellung macht Rathaus im künstlerischen Sinne begehbar

Vor dem Werk "Bahnhofsvorplatz" des Malers Norbert Nüssle

Malerei, Fotografie und Objektkunst – einen beeindruckenden Streifzug durch das vielfältige künstlerische Schaffen Mannheimer und regionaler Künstler bietet die Ausstellung „Kunstwirtschaft E 5“ im Foyer des zweiten Obergeschosses des Mannheimer Rathauses.

Kultur- und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch eröffnete am Dienstag den zweiten Teil dieses Ausstellungsprojektes. Acht weitere Künstler komplettieren jetzt die Ausstellung, die bereits im März dieses Jahres begonnen wurde. Die Macher des Mannheimer Projektraums „Die Strümpfe“ und der Galerie „RoZku“ sorgen dafür, dass der gesamte Rathausflur im zweiten Obergeschoss in einem künstlerischen Sinne begehbar wird. „Die Strümpfe“ und „RoZku“ hatten schon beim ersten Teil der „Kunstwirtschaft E 5“ die Auswahl der gezeigten Werke und Künstler getroffen.

Gleichzeitig bot die Eröffnung der Ausstellung Anlass für ein weiteres Ereignis. Dr. Jochen Kronjäger, im Vorstand des „Projekts Nachlass Stiftung für Mannheimer Künstler“ und Geschäftsführerin Silvia Köhler übergaben zwei Werke des 2011 verstorbenen Künstlers Norbert Nüssle an die Stadt Mannheim als Leihgaben. Nüssles großformatige Arbeit „Bahnhofsvorplatz“ hängt nun an prominenter Stelle im Treppenaufgang des Rathauses. Seine Materialcollage des Bahnhofsvorplatzes hat bereits im Stadthaus in N 1 einen neuen Ausstellungsort gefunden. „Die Nachlass-Stiftung für Mannheimer Künstler setzt sich dafür ein, dass die Werke von namhaften Künstlern unserer Stadt adäquat gelagert werden und so für die Zukunft erhalten bleiben. Die Stiftung führt Ausstellungen durch, in denen die Arbeiten der Künstler einer Öffentlichkeit gezeigt werden und so nicht in Vergessenheit geraten“, würdigte Bürgermeister Michael Grötsch das Engagement.

Mit Blick auf das Ausstellungskonzept „Kunstwirtschaft E 5“ sagte Grötsch, es sei Ziel, jungen Künstlern in wechselnden Ausstellungen eine Plattform zur Präsentation ihrer Arbeiten zu bieten. Darüber hinaus stellen die Werke eine Bereicherung für Mitarbeiter und Besucher des Rathauses dar. Natürlich können alle Werke auch käuflich erworben werden, betonte Grötsch weiter

Das Spektrum der gezeigten Arbeiten ist in der Tat riesig: Darunter befinden sich Gemälde auf einfachem Pappkarton (Christopher Vazansky), sehr zarte ruhige Tuschearbeiten (Franziska Wolff), kunstvolle hölzerne Kästen namens ‚Petersburg 4 – Informel‘, die passenderweise in ‚Petersburger Hängung‘ präsentiert werden (Michael Volkmar), urbane Malerei, die gerade erst aus Indien in Mannheim eingetroffen war (Jignesh Panchal), lebensfrohe Fotografien von Weinprinzessinnen erzählen Geschichten von der Weinstraße (Melanie Hubach), verblichene Portraits, die an Historienmalerei erinnern (Björn Knapp), Ölgemälde mit amorphen Figuren (Weimer & Weber) und mit grandioser Akribie umgesetzte Graphiken (Gottard Glitsch).

Die Ausstellung „Kunstwirtschaft E 5“ kann während der Öffnungszeiten des Rathauses E 5 im 2. Obergeschoss bis voraussichtlich Ende März 2013 besichtigt werden. Eine Werkübersicht für den Verkauf der Arbeiten liegt vor Ort aus.