Am Donnerstag, dem 20. September 2012, um 18.30 Uhr, laden wir Sie im Rahmen der Ausstellung „Kloster Lorsch. Vom Reichskloster Karls des Großen zum Weltkulturerbe der Menschheit“ zum Vortrag „Musikkultur des Mittelalters im Kloster Lorsch: Aspekte der Überlieferung, Rekonstruktion und Vermittlung“ von Dr. Stefan Morent ein.
Durch die Förderung Karls des Großen und seiner Nachfolger wurde die Abtei Lorsch zu einem der bedeutendsten Wissenszentren ihrer Zeit. Besonders die reichhaltigen Bibliothekskataloge des 9. Jahrhunderts bezeugen den Reichtum des 764 gegründeten Klosters.
Leider wurden die Schriftstücke des Klosters im Laufe der Jahrhunderte in alle Winde zerstreut und finden sich heute auf rund 50 Bibliotheken weltweit verteilt. Aus diesem Grund ist auch die musikalische Überlieferung des Klosters Lorsch wenig erschlossen.
Der Vortrag von Dr. Stefan Morent stellt querschnittartig verschiedene Fälle vor und diskutiert die These einer reichen Musikkultur innerhalb der Abtei. Die fragmentarisch erhaltenen Bestandteile werden von ihm in Bezug gesetzt zu den beiden großen Zentren karolingischer Kultur im Südwesten, Sankt Gallen und Reichenau. Bisherige Forschungen lassen erahnen, dass auch das Kloster Lorsch über eine reiche Musikkultur verfügte.
Die Diskussion der Möglichkeit einer musikalischen „Wiedergewinnung“ durch melodische Rekonstruktionen ist besonders im Hinblick auf die Jubiläumsfeierlichkeiten „Kloster Lorsch“ im Jahr 2014 interessant.
Dr. Stefan Morent studierte Musikwissenschaften und Informatik an der Universität Tübingen sowie Blockflöte, Historische Aufführungspraxis und Musik des Mittelalters. Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Aufführungspraxis des Mittelalters und leitet nun unter anderem die Akademie für Musik des Mittelalters innerhalb der Landesakademie Ochsenhausen.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
Donnerstag, 20. September 2012, 18.30 Uhr
Museumszentrum Lorsch, Paul-Schnitzer-Saal, Nibelungenstraße 35