Speyerer Köche für Nachhaltigkeit: 40 Einrichtung beteiligen sich an der stadtweiten Mitmach-Aktion „Fair ge-kocht“

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Dass Pfälzer Wingerteintopf Kindergartenkindern und Senioren gleichermaßen schmeckt, davon konnte man sich heute in der Cafeteria des Caritas-Altenzentrum St. Martha überzeugen. Während sich die Kleinen vom Kindergarten St. Josef bereits über die vielen Farben in ihrem Teller freuen, lassen sich die älteren Semester der Tischgemeinschaft erst über den Geschmackssinn anregen. Für die heutige Mitmach-Aktion „Fair ge-kocht“, an der auf Einladung der Stadt 40 Einrichtungen teilnehmen, hat Koch Martin Ring und sein Küchenteam einen leckeren Eintopf zubereitet. Lauch, Sellerie, Karotten, Weißkohl, Kohlrabi, Kartoffeln, Erbsen, grüne Bohnen und Petersilienwurzeln wurden mit selbstgemachten Hackbällchen und frischen Kräutern verfeinert.

Nicht nur das saisonale Gemüse auch das dazu gereichte Bauernbrot kommt aus der Region. Außergewöhnlich ist für die kleinen und großen Speisegäste am Aktionstag lediglich die offizielle Begrüßung von Einrichtungsleiterin Gudrun Wolter übers Mikrofon, denn in der stationären Einrichtung der Caritas wandern täglich nachhaltige Zutaten in den Kochtopf. Die Küche von St. Martha wird generell von einem Gemüsehändler aus der Region beliefert, betont Wolter und verweist auf die doppelte Bedeutung von saisonalen Zutaten. Deren Verwendung diene nicht allein der Nachhaltigkeit und der Gesundheit, sondern auch der jahreszeitlichen Orientierung der alten Menschen. „Viele unserer Bewohner haben früher im eigenen Garten Obst und Gemüse angebaut und selbst gekocht. So führt sie der Speiseplan wie ein Kompass durchs Jahr -von der Spargel und Erdbeerzeit bis zum Kohl im Herbst und Winter,“ weitet Einrichtungsleiterin Wolter den Blick.

Im Kulinarium „Tor zur Pfalz“ werden sogar alle vier Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, denn Nachhaltigkeit gehöre zu seinem Konzept, betont Gastronom Walter Deutsch. Heute gibt es bei ihm einen deftigen Pfälzer Eintopf. Besonders wichtig sei dabei die Resteverwertung. Verwendet werden in seinem Lokal ausschließlich regionale und saisonale Produkte, die er direkt vom Bauernhof bezieht. „Wir leben im Gemüsegarten Deutschlands, da wäre es falsch, wenn ich nicht auch in der Region einkaufen würde“, erklärt er. Wie man sehen kann, setzt Walter Deutsch sehr zur Freude von Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Süß das Konzept von „fair ge-kocht“ mit größter Selbstverständlichkeit um.

Auch wenn in einer Großküche andere Bedingungen als in einem Gastronomiebetrieb wie im ‚Tor zur Pfalz‘ herrschen, ist Nachhaltigkeit Teil der Koch-Philosophie von Rüdiger Schreiner, dem Betriebsleiter der Küche des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus, und unterstreicht, dass es ihm ein besonderes Anliegen war, dass sich das komplette Unternehmen mit insgesamt zehn Einrichtungen der Diakonissen Speyer-Mannheim an der Aktion zur nachhaltigen Ernährung beteiligt. „Lieber gebe ich ein paar Cent mehr aus, und bringe dafür eine bessere Qualität auf den Teller“, stellt er klar. Gerade im Krankenhaus- und Pflegebereich gelte es in besonderer Weise, das Thema Nachhaltigkeit kontinuierlich im Blick zu haben, um eine ausgewogene und gesunde Ernährung garantieren zu können. Heute bietet er seinen Gästen in der Cafeteria des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses einen leckeren Weißkohleintopf. Nachhaltigkeitsmanagerin Sandra Süß zeigte sich auf ihrer „Fair ge-kocht-Tour“ beeindruckt vom Engagement der Aktionsteilnehmer und ist guter Dinge, dass auch einige Privathaushalte zunehmend fair kochen.