Internet-Seite für Dokumentation „Die Wormser Juden 1933-1945“

Anlässlich der Platzbenennung zu Ehren des Wormser Ehepaares Dr. Karl und Annelore Schlösser am Mittwoch, 15.08. um 16.00 Uhr (Karolingerstraße/Sterngasse) wurde anschließend im Rahmen eines kleinen Empfangs im Raschi-Haus eine neue Internet-Seite freigeschaltet, auf der künftig die kompletten Inhalte der Dokumentation „Die Wormser Juden 1933 bis 1945“ für Recherchen zur Verfügung stehen

Die auf der neuen Webseite präsentierte Dokumentation geht bis in die fünfziger Jahre zurück: In dieser Zeit begann das Ehepaar Dr. Karl und Annelore Schlösser (1917-2003, 1926-2011) vor dem Hintergrund eigener biographischer Prägungen in den Jahren der NS-Diktatur mit Nachforschungen zum Schicksal aller in Worms lebenden Jüdinnen und Juden der Jahre 1933 bis 1945. Die seither stetig fortgesetzte systematische Sammlung von amtlichem und privatem Quellenmaterial, der briefliche wie persönliche Kontakt mit überlebenden und ihren Familien sowie der damit einher gehende Aufbau eines weltumspannenden Netzwerks der Versöhnung und Aufarbeitung der Schrecknisse des NS-Völkermordes in Worms wurden zum Lebenswerk des hochgeehrten Ehepaares. Ihr 1987 erschienenes Buch „Keiner blieb verschont“ wurde zum grundlegenden Werk über die Vorgänge in Worms. Die umfassende Dokumentation über das Schicksal der Wormser Juden 1933 bis 1945 wurde in den achtziger Jahren als Computerausdruck erstellt und unter Herausgabe durch das Stadtarchiv Worms 2002 als CD-ROM präsentiert. Im Sommer 2012, ein Jahr nach dem Ableben von Annelore Schlösser, erfolgte im Auftrag des Stadtarchivs die Aufbereitung des Datenmaterials für eine Internet-Seite. Realisiert wurde das Vorhaben durch den Trierer Fachmann Ralf Kotschka, dessen Firma „Medien für Museen“ sich auf digitalen Medieneinsatz für Museen spezialisiert hat (www.medien-für-museen.de). Der Nachlass der Eheleute Schlösser, insbesondere die umfangreichen Korrespondenzen mit den Emigrantinnen und Emigranten sowie deren Nachfahren, Materialien und auch privat-persönliche Dokumente, trägt nach Abschluss der Verzeichnungsarbeiten durch das Stadtarchiv die Signatur Abt. 170/32 und kann im Raschi-Haus genutzt werden.

www.wormserjuden.de