Siebenpfeiffer-Friedenstaube im Hambacher Schloss

Die Siebenpfeiffer-Friedenstaube im Hambacher Schloss bei Geschäftsführerin Ulrike Dittrich.

Im Foyer des Hambacher Schlosses wird bis Ende September die „Siebenpfeiffer-Friedenstaube“ zu sehen sein. Landrat Clemens Lindemann (Saar-Pfalz-Kreis/Homburg), Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung übergab sie an den Ersten Kreisbeigeordneten des Landkreises Bad Dürkheim, Erhard Freunscht. Er wurde begleitet vom Landrat des Landkreises Kaiserslautern, Paul Junker; bei ihm war das Kunstwerk derzeit stationiert.

Siebenpfeiffer-Stiftung, in deren Vorstand auch der Landkreis Bad Dürkheim wie in der Stiftung Hambacher Schloss vertreten ist, hat sich einem Friedenstauben-Projekt angeschlossen, das von dem Künstler Richard Hillinger (Landshut) zur Erinnerung an den 60. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen initiiert wurde. 2008 hat Richard Hillinger dreißig lebensgroße Taubenplastiken geschaffen, die für je einen Artikel der Menschenrechte stehen sollen.

Die Landräte Lindemann und Junker sehen sich als legitime Erben von Philipp Jakob Siebenpfeiffer, der im 19. Jahrhundert in der Saar- und Westpfalz „Landcommissär“ (Landrat) war und als einer der Vordenker deutscher Demokratie gilt. Ulrike Dittrich, Geschäftsführerin der Stiftung Hambacher Schloss, nahm die Friedenstaube in Empfang. Sie wies darauf hin, dass noch im August der Bundespräsident Joachim Gauck bei seinem Besuch im Schloss das Kunstwerk gezeigt bekomme. Auch die zahlreichen Schlossführer seien in die Thematik der Taube informiert, um sie den tausenden von Gästen den der „Wiege der Demokratie“ erklären zu können.

Die Mission der Friedenstauben besteht darin, dass sie auf die Reise geschickt werden, um an den unterschiedlichsten Orten an die Menschenrechte zu erinnern und damit auch für deren Einhaltung und Respektierung zu appellieren. Die Friedenstaube der Siebenpfeiffer-Stiftung ist bereits über ein Jahr auf Reisen; in der Regel bestimmt der jeweilige Empfänger, wohin die Reise weitergehen wird.

Wie Erhard Freunscht im Hambacher Schloss sagte, werde eine Delegation des Landkreises Bad Dürkheim das Kustwerk Ende September mit in den polnischen Partnerkreis Kluczbork in Schlesien nehmen und dort – wahrscheinlich im Gymnasium – bis Dezember ausgestellen. Auch der Landkreis Kaiserslautern hatte die Taube bereits in seinem polnischen Partnerkreis Olesno (Nachbar zu Kluczbork) ausgestellt, von wo sie auch in den Partnerkreis der Polen in die Ukraine „flog“.

Philipp Jakob Siebenpfeiffer, von 1818 bis 1830 erster Landcommissär (Landrat) des Landkreises Homburg, zu dem bis nach dem ersten Weltkrieg der gesamte Kanton Landstuhl gehörte, war einer der Initiatoren und Hauptredner beim Hambacher Fest am 27. Mai 1832.