Kultursommer mit bedeutenden Beiträgen zeitgenössischer Kirchenkunst

Kultursommer mit bedeutenden Beiträgen zeitgenössischer Kirchenkunst

Das Projekt „…damit, wer hineingeht, das Licht sehe“, mit dem sich die Evangelische Kirche der Pfalz noch bis 9. September am rheinland-pfälzischen Kultursommer beteiligt, hat auf vielfältige Weise Raum für die Begegnung von Kirche und Kunst geschaffen. Der Versuch, zeitgenössische Kunst verstärkt in Kirchen zu platzieren und das Gespräch zwischen Kunst und Kirche in Gang zu bringen, sei geglückt, freut sich die Koordinatorin des kirchlichen Kultursommerprojekts, Birgit Weindl, über die Resonanz.

Das unterstrich auch Kultur-Staatssekretär Walter Schumacher anlässlich eines Besuchs der protestantischen Ludowici-Kapelle in Jockgrim, für die der südpfälzische Bildhauer Franz Bernhard den Corpus und 2011 ein Taufbecken gestaltet hatte. „Aus dem Projekt ‚Kunst und Kirche‘ hat die Evangelische Kirche der Pfalz neue Kulturräume geschaffen und Kunstwerke präsentiert, wie wir sie noch nie gesehen haben“, sagte Schumacher vor Vertretern aus Politik, Kultur und Kirche. Im rheinland-pfälzischen Kultursommer, der in diesem Jahr „Gott und die Welt“ zum Motto hat, sei dies eines der Projekte, die besonders gut gelungen seien.

Die Ludowici-Kapelle wirke „wie vom Himmel gefallen“, sagte Schumacher. „Kein Gotteshaus in der Pfalz sieht ähnlich aus.“ Kunst für diese Kapelle zu schaffen, sei eine Aufgabe gewesen, die nur ein außergewöhnlicher Künstler wie Franz Bernhard habe lösen können. Mit dem Taufbecken sei die Kirche um ein wesentliches liturgisches Element und um ein sakrales Kunstwerk ergänzt worden, erklärte der Sprecher des Kunstausschusses der protestantischen Kirchengemeinde und des ökumenischen Freundeskreises Kunst und Kirche, Otto Mielke. Die von der Kulturstiftung Rheinland-Pfalz geförderte Arbeit sei ein wichtiger Beitrag zeitgenössischer Kirchenkunst.

Auch die elf Kirchengemeinden, in denen Kunstwerke nur zeitlich begrenzt zu sehen waren, hätten sich überaus engagiert gezeigt, der Kunst einen Platz einzuräumen, und das nicht nur im Gemeindeleben durch Vorträge und Konzerte, Workshops und Raumbegehungen, sagte Weindl zu dem landeskirchlichen Projekt „…damit, wer hineingeht, das Licht sehe“. Nach ihren Worten wurden auch in den Kirchenräumen selbst „Freiräume“ geschaffen. So sei deren Charakter wieder deutlicher zum Vorschein gekommen. Das sei zwar nicht immer reibungslos vonstatten gegangen, weil Gewohntes mitunter infrage gestellt worden sei. Aber das Ziel des Projekts, Kunst und Kirche miteinander ins Gespräch zu bringen, sei erreicht.

Die Reihe wird fortgesetzt mit einer Ausstellung des Künstlers Michael Volkmer in der Peterskirche in Grünstadt-Sausenheim. Unter dem Titel „semper illustris“ zeigt der Neuhofener vom 17. August bis 9. September Installationen aus gebrauchten Radzierleisten. Birgit Weindl führt zur Eröffnung am 17. August, 20 Uhr, in die Ausstellung ein. Grußworte sprechen der Kulturdezernent der pfälzischen Landeskirche, Oberkirchenrat Gottfried Müller, sowie der Vorsitzende des Kulturausschusses im rheinland-pfälzischen Landtag, Manfred Geis. Eine Meditation gestaltet Pfarrer Rüdiger Schellhaas-Eberle. Finissage ist am „Tag des offenen Denkmals“, 9. September, um 17 Uhr mit einem Orgelkonzert.

Die Finissage der Ausstellung von Sophie Casado "au commencement …" in der Stiftskirche Landau findet am Donnerstag, 23. August, 20 Uhr, mit einer Tai-Chi-Chuan-Vorführung (Leitung: Beate Konrad-Hanika) statt. Die Künstlerin ist anwesend.

Hinweis: Fotos der im Rahmen des kirchlichen Kultursommers realisierten Kunstprojekte veröffentlicht das Institut für kirchliche Fortbildung auf seiner Homepage unter www.institut-kirchliche-fortbildung.de. Weitere Informationen auf www.evkirchepfalz.de, Stichwort „Forum Kunst und Kirche“.