Kirchen und Stadt im Dialog

Auf Einladung der evangelischen und katholischen Kirche trafen sich Dekanin Marlene Schwöbel-Hug und Dekan Joachim Dauer mit Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Vertretern des Heidelberger Gemeinderates kürzlich im Schmitthennerhaus. Der Austausch von Kirchen und Stadt findet seit 2010 einmal jährlich statt. Im Fokus standen unter anderem die Themen Inklusion in Heidelberger Kindertageseinrichtungen, die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die Seniorenpolitik in Heidelberg.

Dabei verwies Oberbürgermeister Würzner auf die Arbeit der Heidelberger Seniorenzentren. 2013 soll als elfte Einrichtung das Seniorenzentrum Boxberg Emmertsgrund seinen Betrieb aufnehmen. Außerdem erstellt die Fachhochschule Mannheim derzeit ein Gutachten, das Stellung zur Frage nehmen wird, wie sich die Seniorenzentren in Heidelberg auch mit Blick auf eine intergenerationelle Ausrichtung weiterentwickeln könnten.

Würzner erklärte außerdem, dass die Stadt künftig in Kooperation mit der Freiwilligenbörse Heidelberg ihre Anstrengungen verstärken wolle, Senioren für ehrenamtliche Tätigkeiten zu gewinnen. Bereits heute profitiere Heidelberg sehr vom Engagement seiner Bürger, so Würzner. Umfragen der Bunderegierung hätten aber gezeigt, dass das Engagementpotenzial der Senioren weit höher sei, als ihr tatsächliches Engagement.

Beim Thema Inklusion in Kitas lobte der OB das große Engagement der beiden Kirchen. Notwendig bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention sei die Installation neuer Strukturen, an denen gemeinsam mit den Trägern gearbeitet werden soll.

Was die offene Jugendarbeit anbelangt, sprach der Oberbürgermeister die veränderten Rahmenbedingungen durch G-8 und Ganztagesschulentwicklung an. Hier sei ein entscheidendes Erfolgskriterium die gute Kooperation zwischen offener Jugendarbeit und Schulen. Die evangelische Kirche betreibt derzeit an verschiedenen Standorten offene Jugendarbeit im Auftrag der Stadt, unter anderem in der Altstadt (City Cult), im Boxberg (Holzwurm), in Kirchheim (Kinderclub und Arche) und in Ziegelhausen (ZYJUZ), die katholische Gesamtkirchengemeinde ist Träger der Jugendarbeit des Kinder- und Jugendtreffs Hasenleiser. Dort findet eine intensive Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesamtschule im Rahmen verschiedener AGs statt. Darüber hinaus bietet der Treff eine intensive Hausaufgabenbetreuung, Sprachhilfe und Prüfungsvorbereitungen an.

Dekanin Marlene Schwöbel-Hug bilanzierte das Treffen: „Der Austausch hat gezeigt, wie das soziale Netzwerk durch beide Kirchen in Heidelberg deutlich gestärkt wird.“