Afrika am Rheinufer

Afrilu 2012

Das Herz eines Festivals ist die Musik – und davon gibt es beim Ludwigshafener Kulturfestival „Afrilu“ reichlich. Seit Donnerstag und noch bis zum Sonntag vermitteln zahlreiche Bands die bunte und rhythmische Vielfalt des schwarzen Kontinents. Für den Augen- und Gaumenschmaus sorgen würzige und süße Gerichte aus verschiedenen Regionen Afrikas.

Umrahmt wird die große Showbühne am Lichtenbergufer von vielen bunten Ständen. Bei Kunsthandwerk, Bekleidung und Schmuck besteht eine immense Auswahl. Daneben besticht das Festival durch das Angebot exotischer Speisen. Es sei ein Fest für die ganze Familie, sagte Simplice Tchoua vom Verein Kongni. Angebote für Kinder seien wesentlicher Bestandteil des Angebots.

Da das Festival einem guten Zweck dient, verzichten viele Künstler auf Teile ihrer Gage. Der Eintritt für das Gelände soll in den Ausbau einer medizinischen Station in Kamerun fließen. Veranstaltet wird „Afrilu“ vom gemeinnützigen Verein Kongni e.V., dessen Ziele die Förderung des kulturellen Austauschs und die aktive Entwicklungsarbeit sind.

Vorschnell spricht man von „Afrika“. Die Nationen und Kulturen des gewaltigen Kontinents mit einem Wort zu umfassen, greift viel zu kurz und ist zum Scheitern verurteilt. Auf dem Gelände des Festivals kann man mit den Besonderheiten von Nigeria, Äthiopien, dem Senegal oder Kenia in Kontakt treten.

Am Stand der „Mälak“ („Engel“) aus Äthiopien zum Beispiel erfährt man die Geschichte des Kaffees, kann diesen traditionell dargereicht genießen und, nach eingehender Beratung, als ganze Bohnen mit nach Hause nehmen. Oder möchten Sie etwas über die Rastafari-Bewegung wissen? Auch hier erfahren Sie die Hintergründe und können sich gleich die passenden Locken und das passende Outfit besorgen.

Das Bühnenprogramm bietet traditionelle Klänge bis hin zu den verschiedensten Ausprägungen des „afrikanischen“ Hip-Hop. Künstler wie die Camer Academy, die Natondi Band, Jahram, Polimighty, Djanta, Massaer & the Diapoo Percussion oder der African Bongoman spielen moderne Afro-Beats, Reggae, Folklore und bieten Akrobatik und Tanz.

Wen die Rhythmen zum Mitmachen anregen, kann am Samstag und Sonntag an Tanz- und Trommelworkshops teilnehmen. Ab ca. 14 Uhr wird auf der Bühne auf die Angebote aufmerksam gemacht. Geübt wird aber hinter der Bühne. Niemand muss befürchten, gleich vor Publikum auftreten zu müssen. Und ist der Rhythmus erst mal in der Blutbahn angelangt, kann man ihn am Samstagabend bei der „Aftershowparty“ uneingeschränkt ausleben.

Im „Kirikou Privé Nightclub“ (Yorckstrasse 33) präsentieren sich Live-Acts aus Kamerun. Ein DJ wird für original Afro-Disko-Sound bis zum Morgengrauen sorgen.