Ausbildung nach Maß mit dem AdA-Schein

Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim ersten Lehrgang zum AdA-Schein

Erstmals wird in Worms für Migrantenbetriebe oder Personalentscheider mit Migrationshintergrund ein kostenloser Lehrgang „Ausbildung der Ausbilder (AdA)“ in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Worms und dem Mainzer Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) angeboten. Seit Mitte April treffen sich die 13 Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer einmal wöchentlich in den Räumlichkeiten der Firma Iso-Basaran. Der überwiegende Anteil der Betriebsinhaber und Personalentscheider, die den AdA-Schein erwerben wollen, seien Frauen, berichtet Daniel Scheirich, städtischer Beschäftigungsentwickler.

„Ziel der geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Worms und INBI ist es, die Ausbildungsbeteiligung in Migrantenbetrieben zu erhöhen und damit bislang unversorgten Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu eröffnen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es nötig, mehr „Migrantenbetriebe“ für die Ausbildung zu gewinnen und die Betriebsinhaber oder Personalverantwortlichen mit dem Lehrgang „Ausbildung der Ausbilder“ (AdA-Schein) zu schulen“, erklärt Scheirich. Maßnahmen wie diese spielen auch im Hinblick auf den demografischen Wandel eine wichtige Rolle.

Eine erste Zwischenbilanz zeigt, dass auch die Lehrgangsteilnehmerinnen und –teilnehmer zufrieden sind mit dem Angebot. „Für mich stehen die berufliche Weiterbildung und die Möglichkeit, später selbst ausbilden zu können, im Vordergrund“, macht Katharina Grillaki deutlich. Auch die Lerninhalte seien interessant und würden adäquat vermittelt, ergänzt sie. Karim Jerad möchte künftig vor allem gerne für die Belange seines eigenen Betriebs ausbilden – eine Ausbildung „nach Maß“ schwebt ihm vor. „Ich möchte meine späteren Azubis so anleiten können, dass sie die Arbeit im Sinne des Angebots meiner Dienstleistungen ausführen“, erläutert er.

Die Teilnahme am Lehrgang „Ausbildung der Ausbilder“ ist für Betriebsinhaber sowie Personalentscheider mit Migrationshintergrund kostenlos. Lediglich für die Abschlussprüfung wird von den jeweiligen Kammern eine Gebühr erhoben.

„Diese Fortbildungsveranstaltung ist ein weiterer Baustein zur Umsetzung der Kooperationsvereinbarung. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere gemeinsame Aktionen, so unter anderem Betriebsbesuche und eine Fachtagung“, verdeutlicht die städtische Integrationsbeauftragte Sabine Müller die vielfältigen Aktivitäten.

Die umfassende Unterstützung von Migrantenbetrieben kann INBI im Rahmen des Projektes „Begleitung in Ausbildung (BiA)“ leisten, das – ebenso wie der Beschäftigungsentwickler – durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird.

Weitere Informationen gibt es bei der Stadtverwaltung Worms, Marktplatz 2, 67547 Worms, Beschäftigungsentwickler Daniel Scheirich, Tel. 06241/853-5003 oder Integrationsbeauftragte Sabine Müller, Tel. 06241/853-7102 sowie INBI – Institut zur Förderung von Bildung und Integration; Ansprechpartnerin: Peimaneh Nemazi-Lofink, Wallaustraße 113, 55118 Mainz, Tel.: 06131/ 61 72 97, Fax: 06131/ 6172990, E-Mail: institut@inbi-mainz.de.