116 117 – die wichtige Rufnummer in Zukunft

112 - die Notrufnummer für Rettungsdienst und Feuerwehr

Keine andere Nummer sorgt momentan für mehr Verwirrung, als die neue, fast flächendeckende Rufnummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes. Nach Jahren der Vorbereitung und der mühsamen Überzeugungsarbeit bei Politikern ist es nun soweit. Später soll diese Nummer sogar europaweit verfügbar sein. Entsprechende Verhandlungen in Brüssel laufen.

Für Irritationen sorgt die ständige Verwechslung mit der Notfallnummer 112. Selbst in den Medien wird das immer wieder verwechselt, stellt die "BAND" Bundesvereinigung der Arbeitsgemeinschaften der Notärzte Deutschlands fest.

Die neue Rufnummer gilt immer dann, wenn ein Hausarzt benötigt wird und aufgrund der Bedingungen wie Mittwoch, Nachmittag, Feiertag, Sonntag oder Nachts nicht erreichbar ist. Das bedeutet im Klartext: Fieber, Husten, starke Erkältungen, kleine Unfälle gehören auf die "116 117". Sie ist keine Notfallnummer.

Alles Andere, was in den Bereich Lebensgefahr fällt, wie Schlaganfall, Herzattacken, schwere Unfälle, Vergiftungen, geht wie bisher an die 112. Das ist und bleibt die Notrufnummer.

Das neue System ermittelt im Idealfall die Region des Anrufers bereits aus der Vorwahl. Ist dies nicht möglich, wird über die PLZ ermittelt. Funktioniert dies nicht, dann wird der Anrufer an ein überregionales Servicecenter weitergeleitet, wo schlussendlich über die Adresse, der zuständige Bereitschaftsarzt herausgesucht wird.

So wünschen sich die "Kassenärztlichen Vereinigungen" und die "Kassenärztliche Bundesvereinigung" möglichst schnell Klarheit auch in der Berichterstattung, damit die Bürger in Zukunft die Unterscheidung kennen und das System besser nutzen.

Wer auf der 112, dem Notruf, anruft und wegen einer kleinen Verletzung einen Notarzt anfordert, muss zwar nicht zahlen, behindert trotzdem unter Umständen die Rettung eines Schwerverletzten. Denn die Notärzte, die mit der 112 gerufen werden, haben ein völlig anderes Aufgabengebiet als der Hausarzt. Sie sind für die akute Erstversorgung ausgebildet, um Patienten im Rettungsfall schnell zu helfen. Kommen Diese zum Einsatz, zählt schnell jede Sekunde zwischen Leben und Tod.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Trennung der beiden Rufnummern schnellstens ins Bewusstsein der Bürger einprägt.