Schneller, besser, billiger – Die Metropolregion wählt 115

Unterzeichnung der Kooperation

In den letzten sechs Monaten konnten die 163.000 Einwohner Ludwigshafens die neue Servicenummer erfolgreich testen. Nun ist die „115“ für 1,7 Millionen Bewohner der Metropolregion erreichbar. Die Idee einer einheitlichen Behördennummer stammt aus New York – die Stadt mit dem größten Behördendschungel der Welt.

„Herzlich willkommen bei der 115. Sie haben das Service-Center der Metropolregion Rhein-Neckar erreicht“ – mit diesen Worten werden ab sofort die Einwohner der Städte Frankenthal, Ludwigshafen und Speyer sowie der Kreise Bergstraße, Rhein-Neckar und Rhein-Pfalz begrüßt, wenn sie die einheitliche Behördennummer 115 anrufen. Unter dieser Nummer erhält man fortan schnell und unkompliziert Antworten auf die wichtigsten Verwaltungsfragen, wie etwa „Wo bekomme ich meinen Reisepass?“, „Wie melde ich mich an oder mein Auto um?“ oder „Welche Dokumente brauchen wir zum Heiraten?“.

Möglich wird dieser neue, länderübergreifende Bürgerservice durch eine zentrale Wissensdatenbank, in der alle beteiligten Partner Informationen zu den einzelnen Verwaltungsverfahren ablegen. Mitarbeiter des regionalen Service-Centers mit Sitz in Ludwigshafen können auf diese Informationen zugreifen und Anfragen kompetent beantworten – unabhängig davon, ob der Anrufer aus dem badischen, hessischen oder rheinland-pfälzischen Teil der Metropolregion Rhein-Neckar kommt.

Verwaltungsspitzen aus der ganzen Region gaben am Freitag in Ludwigshafen gemeinsam mit den beiden Staatssekretärinnen Cornelia Rogall-Grothe (Bundesinnenministerium) und Heike Raab (Innenministerium RLP) sowie Ministerialdirektor Dr. Herbert Zinell (Innenministerium BW) den Startschuss für das badisch-hessisch-pfälzische Kooperationsprojekt.

Die 115 soll durch Bündelung des Wissens den Nutzen für die Bürger erhöhen. 75% der Anrufe würden in den ersten 30 Sekunden entgegengenommen. 65% der Fragen könnten unmittelbar von den Servicemitarbeiterinnen und Mitarbeitern beantwortet werden. In den anderen Fällen würden die Anrufer an geeigneten Stellen weitergeleitet oder innerhalb von 24 Stunden zurückgerufen.

Die Begrüßung im Stadtratssaal des Ludwigshafener Rathauses zur feierlichen Unterzeichnung der „3-Länder-Kooperation“ sprach OB Dr. Eva Lohse. Lohse betonte die guten Erfahrungen während der sechmonatigen Testphase. Sie habe gezeigt, dass sich die ehrgeizigen Ziele des Projekts erreichen lassen. Als oberste Ziele der Servicenummer nannte sie die Steigerung der Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger und eine Effizienzsteigerung durch Bürokratieabbau. Den ersten Testanruf bei der Servicenummer übernahm Mannheims OB Dr. Peter Kurz.
Vor dem Test interviewte Bert Siegelmann, Mitbegründer und Chefredakteur des Rhein-Neckar-Fernsehens, die federführenden Kräfte des länderübergreifenden Projekts. Die rheinlandpfälzische Staatssekretärin Raab wies im Gespräch darauf hin, dass es in Rheinland-Pfalz seit geraumer Zeit sogar eine „RLP-App“ gebe (http://app.rlp.de).