Dreyer/Ahnen: Vier neue Standorte für intergenerationelles Projekt

Das gemeinsame Lernen von Jung und Alt über den schulischen Rahmen hinaus in vielfältigen Formen zu erproben, ist das Ziel des Modellprojektes IGELE („InterGEnerationelles LErnen“). Vier Standorte in Ludwigshafen, Rockenhausen, Bad Dürkheim und Mainz wurden nun ausgewählt, um junge und ältere Menschen zusammenzubringen, damit sie miteinander ins Gespräch kommen und im gemeinsamen Schaffen voneinander lernen und Neues entdecken.

„Die Vielfalt der Projekte macht deutlich, welch kreative und soziale Möglichkeiten das Thema ‚Intergenerationelles Lernen‘ in sich birgt“, so Demografieministerin Malu Dreyer und Bildungsministerin Doris Ahnen anlässlich des „Europäischen Tags der Solidarität der Generationen“ am 29. April. Die Stärkung der Generationensolidarität ist einer der fünf Schwerpunkte im Aktionsplan „Gut leben im Alter“ der Landesregierung. Das IGELE-Projekt wird vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Demographie mit zusammen mehr als 93.000 Euro gefördert.

Bei dem Projekt „Männer. Leben. Vielfalt“ der Familienbildung im Heinrich-Pesch-Haus in Ludwigshafen handelt es sich um ein familienbezogenes Angebot, in dem mittels einer Ausstellung und verschiedener Begleitangebote wie Internetblog und Veranstaltungen rund um die Ausstellung, das Leben von Jungen, Vätern und Großvätern im Wandel dokumentiert und von den Teilnehmenden reflektiert werden. Das generationenübergreifende Projekt des Familienzentrums Rockenhausen orientiert sich am Modell der sozialen Großelternschaft, wobei hier sowohl die Lebenswelten der Alten als auch die der Jungen als gemeinsame Basis genutzt werden sollen, um voneinander zu lernen. Der Projektarbeit mit unterschiedlichen Generationengruppen aus verschiedenen Kulturen widmen sich der intergenerationelle und interkulturelle Spieletreff des Gemeindepädagogischen Dienstes in Bad Dürkheim und das Projekt „World-Music & -Lyrics“ des internationalen Kunst- und Kulturzentrums Kreativa in Mainz. Der Spieletreff möchte über Spiele kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausfinden und einen gegenseitigen Lernprozess anstoßen. Im Musikprojekt werden Geschichten und Mythen aus verschiedenen Kulturkreisen erzählt, übersetzt, zu Songtexten verarbeitet und anschließend musikalisch umgesetzt. Auch diese Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass sie an der Lebenswelt der Teilnehmenden andocken, und so eine nachhaltige Verankerung des Bildungsangebots in der Region möglich machen.

„Die ausgewählten Projekte spiegeln sowohl thematisch als auch in der Zielgruppenwahl und in ihrer Vielfalt alle Aspekte intergenerationellen Lernens wieder. Generationen können hier voneinander, übereinander und vor allem miteinander lernen“, hielt Bildungs- und Weiterbildungsministerin Ahnen fest. Wenn auch jedes Projekt einen anderen inhaltlichen Schwerpunkt setzt, gemein sei jedoch allen, dass es sich um notwendige, aber auch anspruchsvolle Bildungsprozesse handelt, die einer qualifizierten pädagogischen Begleitung bedürfen. „Generationensensibilität und der Umgang mit Ambivalenz sind heute wichtige Kompetenzen von Fachkräften, wenn intergenerationelle Bildung gelingen soll“, so Demografieministerin Dreyer.

Ein Praxistag zum Thema „Intergenerationelles Lernen“ in Ludwigshafen bildete den Auftakt für die nun beginnende gemeinsame Projektarbeit. Weitere Informationen finden Sie auf www.igele.info.