Schlaganfall ist ein Notfall

Schlaganfall-Infobus

Im Rahmen der Kampagne „Rheinland-Pfalz gegen den Schlaganfall“ legte am Dienstag, dem 24. April der imposante, knallrote London-Doppeldeckerbus als Schlaganfall-Infobus auf seiner Fahrt durch Rheinland-Pfalz vor der Ludwigshafener Rhein-Galerie auf dem Platz der Deutschen Einheit von 9 bis 13 Uhr einen Halt ein.

Jährlich erleiden in Deutschland etwa 250 000 Menschen einen Schlaganfall. In Rheinland-Pfalz sind jährlich mehr als 15 000 Menschen davon betroffen. Der Schlaganfall ist eine heimtückische Krankheit, die jeden, ob Jung oder Alt treffen kann und gehört zu den häufigsten Todesursachen weltweit. In Deutschland ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache. Hoher Blutdruck, Rauchen und Diabetes zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren. Die besten Chancen nach einem Schlaganfall bestehen, wenn über die europaweit gültige Notrufnummer 112 gewährleistet wurde, dass der betroffene Patient so schnell wie möglich in einer spezialisierten Schlaganfall-station (Stroke Unit) untersucht wird. Eine solche spezialisierte Schlaganfallstation steht im Klinikum Ludwigshafen zur Verfügung.

Viele Menschen können jedoch die Symptome eines akuten Schlaganfalls nicht richtig einordnen und wissen im Notfall nicht, was zu tun ist. Daher startete die landesweite Gesundheitsinitiative „Rheinland-Pfalz gegen den Schlaganfall“ im vergangenen Monat unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck. Es ist eine gemeinsame Aufklärungsaktion der Landesregierung, der Deutschen Schlaganfallgesellschaft, des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim sowie zahlreichen Partnern vor Ort.

„Der Schlaganfall ist ein Notfall, der keinen Zeitaufschub duldet. Nur in den ersten Stunden besteht die Möglichkeit, das geschädigte Gehirn zu retten. Wie bei einem Staffellauf in der Leichtathletik ist ein Sieg nur dann möglich, wenn in der „Schlaganfall-Staffel“ alle einzelnen Mitglieder der sogenannten Rettungskette gut aufeinander abgestimmt sind. Der Lauf beginnt erst, wenn ein Startschuss, also ein Notruf, eingeht“, erklärt Jürgen Abel, Geschäftsführer der DRK-Rettungsdienst Vorderpfalz GmbH.

Je nach Schwere des Anfalls ist der Betroffene selbst, Familienangehörige, Freunde oder Arbeitskollegen gefragt, den Notruf abzugeben. Dazu müssen die Symptome des Schlaganfalles auch erkannt werden: Schlagartig auftretende neurologische Ausfälle, eine halbseitige Lähmung, ein Herabhängen des Mundwinkels, der Ausfall der Sprechfunktion oder Schwierigkeiten, Worte zu finden, sind wichtige Anzeichen eines Schlaganfalls. Mitunter kann es zu Doppeltsehen und vorübergehender Blindheit auf einem Auge kommen oder zu einem heftigen Schwindel mit Gangunsicherheit.

Dies ist keine abgeschlossene Aufzählung der möglichen Schlaganfallsymptome. Da diese Symptome plötzlich und schmerzlos auftreten, werden sie häufig auf den ersten Blick als harmlos eingeschätzt. „Ein fataler Fehler. Nur wenn diese Symptome erkannt werden, kann auch schnell medizinische Hilfe angefordert werden. Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem schnelles Handeln gefragt ist, denn Zeit ist Hirn“, hebt Abel hervor.
„Ein landeseinheitlicher Maßnahmenkatalog aller Rettungsdienst-organisationen sorgt dafür, dass der Schlaganfallpatient in maximal viereinhalb Stunden in der Stroke Unit mit CT und Lyse versorgt ist. Alle Rettungsassistenten in ganz Rheinland-Pfalz sind so professionell ausgebildet, dass sie nicht lebensbedrohliche Schlaganfälle auch ohne Notarzt bestens versorgen können“, ergänzt Notarzt Dr. Fred Blaschke, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst für die Region Vorder- und Südpfalz.