Schülerkongress gegen Rechts

Die Planungen haben im LAP begonnen (v.l.): Dina Hübner-Wendel, Dekanin Ulla Hoffmann und Kreisbeigeordneter Claus Potje.

Mit nur noch 30.000 Euro muss das Projekt „Lokale Strategien im Landkreis Bad Dürkheim“, kurz auch der Lokale Aktionsplan (LAP) gegen Extremismus genannt, in diesem Jahr auskommen.

„Ob wir wie in den Vorjahren noch zusätzliche Mittel aus Berlin erhalten war derzeit nicht in Erfahrung zu bringen“, sagt Kreisbeigeordneter Claus Potje, der Vorsitzende des Begleitausschusses im Kreishaus Bad Dürkheim.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ plant Dekanin Ulla Hoffmann vom protestantischen Dekanat Bad Dürkheim einen Schülerkongress, bei dem sie junge Menschen fit machen will gegen Rechts-Extremismus. Der Begleitausschuss, dessen stellvertretende Vorsitzende die Dekanin ist, hat der Förderung schon zugestimmt und 2500 Euro Finanzierungshilfe zugesagt. Der Schülerkongress soll im Herbst veranstaltet werden.

Ziel des Kongresses ist, Schüler über Rechtsextremismus zu informieren, für das Thema zu sensibilisieren und sie zu motivieren, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren. Der Kongress soll an einem Tag zentral an einer Schule im Landkreis stattfinden, wohin begleitete Schülergruppen reisen und sich dort in themenbezogenen Workshops auseinandersetzen, zum Beispiel „rechte Parolen“, „Hände gegen rechts“ oder die Courage-Scouts aus den Schulen im Landkreis, die diese Einrichtung schon haben (Leininger Gymnasium, Hannah-Arndt-Gymnasium Haßloch und die IGS Deidesheim-Wachenheim). Schon im Vorfeld sollen sich die interessierten Jugendlichen mit dem Thema beschäftigen und eigene erarbeitete Projekte vorstellen. Angedacht ist auch ein Jugendtheater zur Thematik.

Die beiden Vorsitzenden des Ausschusses freuen sich, dass die evangelische Landeskirche auch die Öffentlichkeitskampagne „Ich bin stolz, ein/e Deutsche/r zu sein“ übernimmt. Potje: „So bekommt diese Plakataktion einen Charakter der Nachhaltigkeit.“ Auf großformatigen Postern, die in den Gemeinden und Städten auf Plakatwänden hingen, deren Bilder aber auch als Postkarten vorliegen, hatte Menschen auf anderen Nationen ihre Gründe genannt, warum sie inzwischen gerne als Deutsche in Deutschland leben.

Der LAP-Ausschuss wird auch die Ausstellung des Jugendmigrationsdienstes des Christlichen Jugenddorfs (CJD), die vom Kreisjugendamt ebenfalls unterstützt wird, mit 1000 Euro bezuschussen. Diese Wanderausstellung unter dem Titel „anders? – cool!“ wird am 11. Juni von der rheinland-pfälzischen Ministerin für „Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen“, Irene Alt (Grüne) als Schirmherrin im Kreishaus Bad Dürkheim eröffnet. Die multimediale Ausstellung richtet sich hautsächlich an Jugendliche von 12 bis 27 Jahre. Kooperationspartner ist auch die Berufsbildende Schule Bad Dürkheim.

Für den „Zug der Erinnerung“, der eine Woche im Oktober in Haßloch Halt machen soll, bewilligt der Begleitausschuss 2000 Euro. Initiatoren sind das Hannah-Arendt-Gymnasium und die Realschule plus im Großdorf. Der Zug ist eine Ausstellung über die Deportation von Kinder und Jugendlichen aus Deutschland und Europa in die Nationalsozialistischen Vernichtungslager. Er zeigt Biographien der von der Bahn deportierten jüdischen Kindern und Jugendlichen in 4 Eisenbahnwaggons. Der Besuch dieser Waggons mit den Schulklassen dient der Erweiterung des Geschichtsverständnisses und der Prävention gegenüber extremen Ansichten und Strömungen in Haßloch. Weiterhin werde durch die vom Verein „Zug der Erinnerung“ geforderte Spurensuche und Beschäftigung mit dem Thema Haßlochs Dorf- und Schulgemeinschaft berühren und beschäftigen. Die Courage AG des Hannah-Arendt-Gymnasium will sich speziell mit der Spurensuche auseinandersetzen. In der Realschule Plus sind Projekte geplant:
Informationen zu Schülerkongress und zum Lokalen Aktionsplan mit seinen Projekten gibt es bei der externen Koordinationsstelle, Diana Hübner-Wendel (Tel.: 06322/ 793617, E-Mail: koordination-lap.duew@evkirchepfalz.de.