Kleine Umweltaktivisten ganz groß

15 Kubikmeter Restmüll, 1,5 Kubikmeter Glas, 2 Autoreifen, 6 Fahrräder, 1 Kinderwagen, 1 Wäscheschleuder, 1 Feuerlöscher, 1 Drucker, 2 Telefone, 1 Verkehrsschild, 1 Blumenkasten aus Asbest und 1 Grill trugen über 2600 Schüler und Kindergartenkinder am heutigen Dreck-weg-Tag zusammen. Am morgigen Samstag werden rund 600 Erwachsene den kollektiven Frühjahrputz unterstützen.

„Ihr seid super Müllsammler!“, lobt Umweltdezernent Frank Scheid, der sich mit Woogbachschülern zum Dreck-weg-Tag verabredet hat. Mit den Grundschülern der Klasse 4 c geht es im wahrsten Sinne des Wortes auf „Mülljagd“. „Wenn wir sammeln, sammeln wir richtig“, betont der 10jährige Justin und zieht die nächste Silvesterrakete aus den Hecken. Feuerwerkskörper und Sektflaschen führen die Sammelstatistik der Woogbachschüler an, gefolgt von Hundekot in Tüten. Ein Fund, der mit einem lautvernehmlichen „Iiii, das stinkt!“, kommentiert wird.

Große „Müllbeute“ wie Satteltaschen und eine Autoradkappe präsentieren die kleinen Umweltaktivisten ihrer Lehrerin Edith Schatterny mit Stolz, derweil zieht Umweltdezernent Scheid gemeinsam mit Maurice einen schweren Sack illegal entsorgter Tapetenreste aus dem Grünstreifen. Zum Sammeln der unzähligen Zigarettenkippen entwickeln die kleinen flinken Hände schnell einen geübten Zangengriff. Innerhalb einer Schulstunde sind ihre Müllsäcke randvoll gefüllt und den Mitarbeitern der Abteilung Stadtgrün übergeben, die direkt vor den Augen der Kinder den wilden Müll auf den Transporter verladen. Nach getaner Arbeit sinniert Fenja auf dem Rückweg zur Schule: „Ich verstehe nicht, warum die Leute das einfach wegwerfen. Ich schau immer, wo ein Mülleimer ist“. Ihre Mitschülerin Irem stimmt ihr zu und versteht schon gar nicht, dass man Getränkedosen mit dem „Pfandzeichen“ an den Straßenrand wirft. Wenn niemand seinen Müll achtlos wegwerfen würde, bräuchte die Stadt keinen Dreck-weg-Tag mehr, gibt Scheid zu Bedenken und dankt seinen engagierten Helfern mit einem holzfreien Bleistift, hergestellt aus Altpapier, einem Spitzer in Form einer Abfalltonne und dem neuesten Modell der SWS-Quitscheente.

Fotos zum Text haben wir in facebook gepostet, im Album „Dreck-weg-Tag 2012“, siehe: https://www.facebook.com/Speyer.Stadt#!/media/set/? set=a.379838878712270.100447.205360062826820&type=3