Guillain-Barré-Syndrom: Selbsthilfetreffen in der Universitätsmedizin Mannheim

Das Immunsystem reagiert auf einen Infekt viel zu heftig, die körpereigenen Nervenzellen werden angegriffen, ihre schützende Ummantelung zerstört – das Guillain-Barré-Syndrom ist zwar glücklicherweise selten, führt aber bei denjenigen Patienten, die an dieser Erkrankung leiden, zu heftigen Schmerzen, öfter auch zu Lähmungen, fast immer zu einem Taubheitsgefühl in den Extremitäten. Und gerade weil die Erkrankung so selten ist, wird die Diagnose häufig erst spät gestellt.

Die Deutsche GBS Initiative, eine mit dieser Autoimmunerkrankung befasste Selbsthilfegruppe, lädt nun zum Treffen eines offenen Gesprächskreises erstmals in die Universitätsmedizin Mannheim (UMM) ein. Gemeinsam mit Neurologen des Universitätsklinikums wollen Vertreter des Regionalverbandes Kurpfalz dieser Initiative am Samstag, 17. März 2012, 16 Uhr, im so genannten "Müller-Saal" (Haus 12, Ebene 2) Betroffenen und deren Angehörigen mit Tipps zum Umgang mit dem Guillain-Barré-Syndrom zur Seite stehen.

"Das Guillain-Barré-Syndrom lässt sich sehr treffend mit den häufig zitierten blank liegenden Nerven beschreiben," sagt Hans Steinmassl, Ansprechpartner der Deutschen GBS Initiative für die Region Kurpfalz. "Dem Laien hilft auch die Vorstellung von einem Stromkabel, dessen Isolierung beschädigt ist. Die Folge sind Kurzschlüsse. Auf den menschlichen Körper übertragen bedeutet dies, dass Nervensignale unkontrolliert oder gar nicht weitergeleitet werden." Bei rund fünf Prozent der Patienten seien die Folgen derart gravierend, dass sie vor dem Hintergrund der Grunderkrankung an Lungen- oder Herz-Kreislauf-Komplikationen sterben.

Als Sprecher der örtlichen Selbsthilfegruppe möchte Steinmassl die Aufklärung über die Erkrankung verbessern, denn behandeln lässt sie sich umso besser, je eher sie erkannt wird. Daher legt die Initiative großen Wert auf den frühzeitigen Gedankenaustausch beim Gesprächskreis. UMM-Experte wird Priv.-Doz. Dr. med. Christian Blahak sein, Oberarzt an der von Professor Dr. med. Michael Hennerici geleiteten Neurologischen Universitätsklinik.