Bistum Speyer schafft neue Stelle „Missionarische Pastoral“

Pastoralreferentin Katharina Goldinger

„Missionarische Pastoral“ lautet der Name einer neu geschaffenen Stabsstelle im Seelsorgeamt des Bischöflichen Ordinariates. Welche Aufgaben sich hinter dieser Bezeichnung verbergen, weiß Pastoralreferentin Katharina Goldinger.

Denn sie wird ihren neuen Arbeitsplatz in den nächsten Tagen antreten. Rein räumlich betrachtet verändert sich für die 31-Jährige kaum etwas. Auch bislang führte sie ihr Berufsweg in das Gebäude des Seelsorgeamtes in der Webergasse 11. Dort war sie mit einer Teilzeitstelle als Diözesanreferentin beim Jugendverband "Junge Kirche Speyer" beschäftigt.

Inhaltlich wartet jedoch eine neue Herausforderung auf die junge Frau, bei der jede Menge Kreativität gefragt ist. Für die Landesgartenschau 2014, die von April bis Oktober in Landau stattfindet, wird sie mit der Evangelischen Kirche der Pfalz ein Konzept für einen gemeinsamen Auftritt beider Kirchen erarbeiten. Für diese Tätigkeit sind 75 Prozent der Stelle vorgesehen, die das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken refinanziert. Das Hilfswerk unterstützt verschiedene Projekte im Bereich der missionarischen Pastoral in den Diözesen, so auch das auf der Landesgartenschau in Landau.

Katharina Goldinger hat zu diesem Zweck bereits ihre Fühler ausgestreckt und Kontakte geknüpft. Etwa mit Pfarrerin Mechthild Werner, die von Seiten der Landeskirche für die kirchlichen Aktivitäten auf der Landesgartenschau verantwortlich und beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst in Landau angesiedelt ist. „Es ist wichtig zu schauen, was sich bereits in Planung befindet“, stellt die Pastoralreferentin klar. Deshalb will sie auch mit weiteren Beteiligten Gespräche führen.

Hören, was es bereits gibt – diesen Ansatz möchte Katharina Goldinger zunächst auch bei ihrem weiteren Tätigkeitsfeld im Rahmen der „Missionarischen Pastoral“ verfolgen, und zwar für das Bistum Speyer und außerhalb der Landesgartenschau. 25 Prozent ihrer Arbeitszeit hat sie dafür zur Verfügung. Doch was bedeutet eigentlich „Missionarische Pastoral“? Katharina Goldinger hat dafür eine klare Antwort. „Es geht darum mit Menschen in den Dialog zu treten, die der Kirche eher fern stehen und zwar an solchen Orten, an denen man die Kirche nicht unbedingt vermutet.“

Etwa an der S-Bahn-Haltestelle Ludwigshafen-Mitte. Dort befindet sich die Passantenseelsorge „Lichtpunkt“. Seit August 2011 ist die Anlaufstelle geschlossen, die unter anderem von einem Kreis von Ehrenamtlichen unterstützt wurde. „Mit ihnen möchte ich darüber sprechen, was in der Vergangenheit gelaufen ist und schauen, wo man neu ansetzen kann.“

Im Hinblick auf die Strukturreform „Gemeindepastoral 2015“ schwebt der jungen Frau vor, eine Plattform mit Ideen in puncto „Missionarische Pastoral“ zu entwickeln, auf die die Gemeinden zugreifen können. „Den Pfarreien werden in Zukunft aufgrund der Aufgabenbelastungen immer weniger Raum bleiben, innovativ zu sein und Neues auszuprobieren“, so die Begründung der jungen Frau.

Ob es dazu kommt, ist ungewiss. Die Refinanzierung des Bonifatiuswerks läuft nach der Landesgartenschau 2014 aus. Wie es danach mit der Stelle da weitergeht, ist offen.