Auf einen guten Weg gebracht: Expertentagung im Heinrich-Pesch-Haus zum Thema „Inklusion“

Mehr als 200 Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schule und Gesund-heitswesen diskutierten am 29. Februar 2012 im Heinrich-Pesch-Haus in einer Auftaktveranstaltung die Möglichkeiten einer gemeinsam verantworteten Entwicklung von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen.

Dieses, in der Politik unter Inklusionsdebatte geführte Thema, wurde als Folgeveranstaltung der Fachtagung "Auf die Beziehung kommt es an" im Jahr 2011 im Heinrich Pesch Haus wiederum in gemeinsamer Trägerschaft der Stadt Ludwigshafen am Rhein, des Rhein-Pfalz-Kreises, des Kinderzentrums Ludwigshafen, des St. Marien- und St. Annastifts-Krankenhauses und der Familienbildung im Heinrich Pesch Haus durchgeführt. Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Heinrich Pesch Hauses, stellte wegen der großen Nachfrage die Fortführung der Themenreihe für das zweite Halbjahr in Aussicht.

Prof. Dr. Ute Ziegenhain vom Universitätsklinikum Ulm, die Ludwigshafen aus dem Modellprojekt "Guter Start ins Kinderleben" kennt, ermunterte die Teilnehmenden zu einem so genannten Paradigmenwechsel. "Weg von der Fürsorge und hin zu einer Unterstützung zur Wahrnehmung des Rechts auf Führung eines selbstbestimmten Lebens."

Claudia Porr, Referatsleiterin im Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend, Frauen Rheinland-Pfalz, zeigte den momentanen Stand der politischen Diskussion auf Bundes- und Landesebene auf. In Ludwigshafen sei bereits ein gut funktionierendes Netzwerk vorhanden, und so sei es konsequent eine Fachveranstaltung zum Thema Inklusion im Heinrich-Pesch-Haus durchzuführen, so Porr.

Rosemarie Pazelt, Beigeordnete für Jugend und Soziales im Rhein-Pfalz-Kreis, forderte in ihrer Begrüßung die Teilnehmenden zu einer offenen Diskussion und dem Mut zu einem konstruktiven Diskurs auf.

Aus Sicht der Jugenddezernentin der Stadt Ludwigshafen, Prof. Dr. Cornelia Reifenberg gelte es, den Blick zu schärfen für das Wohlergehen der Familien bei aller Notwendigkeit einer strukturellen Reform. Zum Wohle der Kinder sollten sich alle Hilfesysteme, also Gesundheits-, Jugend- und Sozialhilfe, stärker vernetzen, damit kein Kind verlorengehe.

In zwölf Dialogrunden wurde intensiv zu den Themen Kooperationsstrukturen, Netzwerke und Kosten sehr konstruktiv diskutiert.

Die Beteiligten des Schlusspodiums werteten den Verlauf des Tages als mutmachend für weiter gute Entwicklungen des Themas Inklusion in der Praxis.

In seinem zusammenfassenden Schlusswort mit Ausblick auf weitere Veranstaltungen in gemeinsamer Trägerschaft im Heinrich-Pesch-Haus zu diesem Thema, regte der Chefarzt der Kinder-und Jugendpsychiatrie im St. Annastift, Dr. med. Jochen Gehrmann eine Fortführung des gelungenen Dialogs dieses "gewonnenen Tages" an.