Pfarrerin Marianne Wagner besucht Partnergemeinden

Marianne Wagner

Unterstützung und Fürbitten für Angehörige der Partnerkirche „Gereja Kristen Injili di Tanah“ (GKI) in West-Papua regt die Pfarrerin für Weltmission und Ökumene der Evangelischen Kirche der Pfalz, Marianne Wagner, an. „Für die jungen Menschen in West-Papua ist Bildung enorm wichtig. Dafür bitten unsere Partner um Unterstützung“, sagt Wagner.

Die Pfarrerin sowie Jürgen Dunst und Pfarrer Welman Boba vom Missionarisch-Ökumenischen Dienst Pfalz (MÖD) sind in diesen Tagen von einem Besuch bei Gemeinden der Partnerkirche zurückgekehrt. Unter anderem hatte die Delegation aus der Pfalz in der Kleinstadt Waren Wohnheime für Mädchen und für Jungen aus entlegenen Gegenden besucht.

Die Wohnheime, die von der pfälzischen Landeskirche mit unterstützt wurden, ermöglichten den jungen Leuten den Besuch weiterführender Schulen, so Wagner. „Die Menschen in den Partnerdekanaten leben im Grunde auf dem Wasser. Viele Stunden ist man mit dem Boot unterwegs, um die Gemeinden zu erreichen. Dort findet mitten im Urwald und auf kleinen Inseln ein reges Gemeindeleben statt, fröhliche Kinder gehen in die Sonntagsschule, die Menschen bedanken sich, dass das ‚Feuer des Evangeliums‘, wie sie es nennen, damals aus Deutschland kam“, schildert Wagner. Eine große Herausforderung für die Partner sei die Strategie der indonesischen Regierung, viele Muslime in West-Papua anzusiedeln. Fast überall sei nun der Ruf des Muezzin zu hören und Muslime kauften viel Land. „Das stimmt uns sehr nachdenklich.“

Vor kurzem hielten sich Pfarrerin Dora Balubun vom Menschenrechtsbüro der GKI und der Ethnologe Ibrahim Peyon in der Pfalz auf. Neben einem Besuch im Landeskirchenrat in Speyer stand ein Referat anlässlich eines Gemeindeabends in Rockenhausen zum Thema „Die Menschenwürde ist (un)antastbar“ auf dem Programm. Zwischen dem Arbeitskreis Papua des Kirchenbezirks Rockenhausen sowie der Kirchengemeinde Erfenbach und der „Klasis“ Waropen in West-Papua besteht seit vielen Jahren eine Partnerschaft. Im Juni 2012 sei der Besuch einer achtköpfigen Delegation aus West-Papua in der Pfalz geplant, so Wagner.

Zur Evangelischen Kirche im Land Papua gehören rund 600.000 Mitglieder, die Mehrheit sind Papua, es gehören aber auch Zugezogene aus anderen Kirchen Indonesiens dazu. Die Kirche wächst stark. Die GKI umfasst heute und 1.100 Gemeinden und beschäftigt fast 600 Geistliche, wovon rund die Hälfte Frauen sind. Die Mehrheit ihrer Mitglieder stammt aus dem nördlichen Küstengebiet. Sie unterhält heute noch etwa neunzig Evangelisationsposten und betreut dreißig Stammesgruppen im Hinterland von Waropen. Erste Begegnungen mit der Evangelischen Kirche der Pfalz gab es 1993. Seither findet ein intensives Austausch- und Begegnungsprogramm statt.

Hinweis: Missionarisch-Ökumenischer Dienst der Evangelischen Kirche der Pfalz im Internet unter www.moed-pfalz.de.